Mit Stefan Pfister wird ein herausragender Grundlagenwissenschaftler und Arzt mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet, der es mit seinen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der pädiatrischen Onkologie ermöglicht hat, Hirntumore bei Kindern besser zu diagnostizieren und den Patient*innen damit eine verbesserte Therapie zu ermöglichen. Seine Analysen von Hirntumorgewebe mit neuartigen genomisch-basierten molekularen Ansätzen, die unter anderem Veränderungen der Expression von Genen und deren epigenetische Regulation berücksichtigen, haben gezeigt, dass den Hirntumoren nicht ein, sondern viele unterschiedliche Krankheitsmechanismen zugrunde liegen. So ermöglichte Pfisters Forschung eine neue molekular-pathologische Klassifikation von Hirntumoren im Kindesalter, die die Weltgesundheitsorganisation anerkannt und übernommen hat. Diese wissenschaftliche Basis bildet heute weltweit die Grundlage zur präziseren Diagnose der Krankheiten, denen, wie Pfister zeigte, mehr als 100 unterschiedliche molekulare Ursachen zugrunde liegen. Pfisters Forschung ist ein Durchbruch in der pädiatrischen Onkologie und ein beeindruckendes Beispiel der Präzisionsmedizin.
Nach dem Studium und der Promotion in Humanmedizin in Hamburg und Tübingen, ging Stefan Pfister als Postdoc für ein Jahr an die Harvard University in Boston, USA. Seine Ausbildung in der Pädiatrie absolvierte er an der Universitätskinderklinik in Mannheim, am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, sowie an der Universitätsklinik Heidelberg. Im Jahr 2010 erlangte er die Habilitation. Seit 2012 leitet Pfister die Abteilung Pädiatrische Neuroonkologie am DKFZ und ist seit 2014 Professor an der Universität Heidelberg. Pfisters Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem ERC Consolidator Grant.
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