Funding Acknowledgements
1. Was ist ein Funding Acknowledgement?
Funding Acknowledgements sind formale Hinweise auf wesentliche Finanzierungsquellen, die den jeweiligen Forschungsaktivitäten zugrunde liegen. Sie dokumentieren, welche Förderung die wissenschaftlichen Arbeiten – beispielsweise durch Mittel für Personal, Infrastruktur, Datensätze, Materialien oder Reisen – maßgeblich unterstützt und aus denen die Veröffentlichung resultiert hat.
2. Warum Funding Acknowledgements?
Fördereinrichtungen vergeben Mittel für Forschungsarbeiten. Indem Geförderte auf die Finanzierungsquelle ihrer Arbeiten verweisen, leisten sie einen Beitrag zur Transparenz der eingesetzten Mittel (sehen Sie dazu auch unsere praktischen Hinweis(externer Link)). Sie tragen zum Nachweis bei, welche Ergebnisse direkt aus einer Förderung resultieren. Dieser Nachweis ist z. B. für die Begutachtung von Fortsetzungsanträgen relevant. Weiterhin stützen sie Analysen und spielen eine wichtige Rolle bei der Bewertung und Evaluation von Förderlinien und der Weiterentwicklung des Förderportfolios. Sie sind zudem ein Instrument der Wissenschaftsforschung/Research on Research und Bibliometrie. Für die Ermittlung der nötigen Informations- oder Publikationsbudgets spielen sie zudem im Open-Access-Kontext eine Rolle.
3. Wann muss ich Funding Acknowledgements setzen?
Im Zusammenhang mit einer Förderung durch die DFG ergibt sich aus dem Inhalt des Fördervertrages, dass „Ergebnisse, die aus mit DFG Mitteln finanzierten Projekten resultieren“, im Rahmen von Veröffentlichungen einen Hinweis auf die Förderung enthalten müssen. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind Funding Acknowledgements inzwischen Standard und daher gemäß den DFG-Verwendungsrichtlinien verpflichtend. Darüber hinaus sollten Funding Acknowledgements auch im Rahmen des gewerblichen Rechtsschutzes, in populärwissenschaftlichen Publikationen, bei Vorträgen, der Veröffentlichung von Datensätzen oder auf Geräten und Fahrzeugen in der jeweils üblichen Form gesetzt werden. Eine Förderung muss dann über ein Acknowledgement referenziert werden, wenn ein substanzieller und nachvollziehbarer Bezug zwischen der Förderung und der Veröffentlichung besteht. Die Wissenschaftler*innen, die die Veröffentlichung vornehmen, sind dafür verantwortlich, dass der Bezug der Förderung zum referenzierten Projekt besteht und entsprechend ausgewiesen wird.
Im Rahmen von Projekten zur Förderung erkenntnisgeleiteter Forschung ist es bisweilen nicht immer eindeutig, wann dieser Projektbezug konkret besteht. Anhaltspunkte für die Erforderlichkeit können sein:
- Lassen sich die Inhalte der Veröffentlichung erkennbar aus dem Projekt(-antrag) herleiten?
- Bestehen nennenswerte und belegbare Anteile zwischen einer Projektmittelfinanzierung und den Inhalten der Veröffentlichung (z. B. Autor*innen, genutzte Ressourcen und Geräte)?
- Ist der zeitliche Abstand zwischen Projekt und Veröffentlichung noch kurz genug, um einen relevanten Zusammenhang plausibel erscheinen zu lassen?
Ein Funding Acknowledgement darf hingegen nicht erfolgen, wenn kein substanzieller und nachvollziehbarer Bezug zur DFG-Förderung besteht. Ein Hinweis auf die Finanzierung von Publikationskosten durch die DF(interner Link) soll zudem nicht erfolgen. Dies kann sich künftig ändern, wenn bei den veröffentlichenden Infrastrukturen bzw. als allgemeiner Standard eigene Felder zur Erfassung der Finanzierung von APC (Article Processing Charges) oder BPC (Book Processing Charges) eingeführt werden.
Bitte beachten Sie, dass korrekte Funding Acknowledgements eine Ausprägung der guten wissenschaftlichen Praxi(externer Link) sind. Verstöße gegen die in den DFG-Verwendungsrichtlinien niedergelegten Regeln zur „Veröffentlichung von Projektergebnissen“ können im Einzelfall wissenschaftliches Fehlverhalten begründen.
4. Wie muss ich Funding Acknowledgements setzen?
Die Formulierung der Angaben ergibt sich aus den jeweiligen allgemeinen oder programmspezifischen Verwendungsrichtlinien.
Beispielsweise gilt für die Sachbeihilfe die Formulierung „Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer(n)“ auf Deutsch und „Funded by the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG, German Research Foundation) – Projektnummer(n)“ auf Englisch. Nimmt eine Veröffentlichung auf mehrere Projekte Bezug, müssen die Nummern mit Semikolon getrennt werden.
Für Exzellenzcluster gilt die Formulierung „Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder – EXC-Nummer – Projektnummer“.
Die Projektnummer sowie die Verbundnummer bzw. das Verbund-Kürzel (z. B. SFB 124, EXC 69), finden sich im Bewilligungsschreiben und sind auch (z. B. für weitere Beteiligte) öffentlich über das Projektinformationssystem GEPRI(externer Link) einsehbar.
Praktische Hinweise
Funding Acknowledgements sind korrekt an der vorgesehenen Stelle im Manuskript einzufügen – in der Regel unter „Funding“, „Funding Statement“ oder „Funding Information“, andernfalls unter „Acknowledgements“. Zusätzlich sollten sie in die entsprechenden Felder der Eingabemasken eingetragen werden.
Viele Verlage (z. B. Elsevier, Wiley, Springer Nature) bieten zusätzliche Eingabemasken im Einreichungsprozess an, diese ersetzen jedoch nicht die Formulierung im Artikel. Falls keine freie Formulierung möglich ist, sollten mindestens die Projektnummer (bei Verbünden zusätzlich das Verbund-Kürzel) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft genannt werden.
Verwenden Sie ausschließlich die von der DFG empfohlene Formulierung. Eigene Varianten können dazu führen, dass Ihre Arbeit nicht korrekt zugeordnet wird – weder durch die DFG noch in bibliometrischen Datenbanken.
Wenn Förderer über eine Auswahlliste anzugeben sind, ist die DFG unter der ROR-ID 018mejw6(externer Link) gelistet.
Nein. Die Angabe personenbezogener Geschäftszeichen ist seit 2016 nicht mehr zulässig und stattdessen die Nennung der (weniger fehleranfälligen) Projektnummer vorgesehen.
Ja. Auch bei projektbezogenen Publikationen ohne Mitwirkung der ursprünglichen Antragsteller*innen sind die Vorgaben zu Funding Acknowledgements einzuhalten.
Ja. Übersetzungen der Formulierung in andere Sprachen sind möglich. Die Bezeichnung „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ sollte jedoch grundsätzlich in deutscher Sprache verwendet werden.
Ein Funding Acknowledgement kann gerechtfertigt oder erforderlich sein, wenn Ergebnisse maßgeblich aus der Nutzung eines Großgeräts resultieren.
Literatur
Die Studie „Publikationen aus DFG-geförderten Projekten – Praxis und Nutzbarkeit von Funding Acknowledgements(interner Link), die vom Deutschen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung (DZHW) und dem Forschungszentrum Jülich (FZJ) im Auftrag der DFG durchgeführt wurde, untersucht, ob und wie gut DFG-Projektnehmer*innen die von der DFG vorgegebenen Regeln zur Nennung der DFG und der spezifischen Projektkennung in den Funding Acknowledgements einhalten. Die Studie enthält zudem eine kurze Darstellung der Entwicklung der Vorgaben zur Nennung der DFG-Förderung.
- Meier, A., Mittermaier, B., Möller, T., Ottaviani, M., Scheidt, B., & Stahlschmidt, S. (2023). Publikationen aus DFG-geförderten Projekten – Praxis und Nutzbarkeit von Funding Acknowledgements. https://doi.org/10.5281/zenodo.1487044(externer Link)
- Möller, T., Scheidt, B., & Meier, A. (2024, November 16). Are there factors that influence the quality of funding acknowledgements in publications? 28th International Conference on Science, Technology and Innovation Indicators (STI2024), Berlin, Germany. https://doi.org/10.5281/zenodo.1417415(externer Link)
Kontakt
E-Mail: | funding-acknowledgements@dfg.de |