Information für die Wissenschaft Nr. 16 | 29. Februar 2024

DFG-Fachkollegienwahl 2023: Endgültiges Wahlergebnis steht fest

Mitteilung des Wahlergebnisses an den Senat / Wahlbeteiligung bei 36,5 Prozent / Konstituierende Sitzungen ab Anfang April

Die Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das endgültige Ergebnis der DFG-Fachkollegienwahl 2023, bei dem sich gegenüber dem am 24. November 2023 bekannt gegebenen vorläufigen Wahlergebnis nichts verändert hat, durch Mitteilung an den Senat der DFG am 27. Februar 2024 festgestellt.

DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker betonte anlässlich der Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses: „Das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder der Fachkollegien ist für die DFG als Förderinstitution essenziell. Mein Dank gilt nicht nur den Wähler*innen, sondern auch den neu gewählten ebenso wie den scheidenden Fachkollegiat*innen. Die Fachkollegien tragen einen wichtigen Teil dazu bei, dass Förderentscheidungen der DFG nach wissenschaftseigenen Maßstäben und im Sinne von Exzellenz der Forschung, Innovationsfreude und Erkenntnissuche fallen.“

Für die Wahl vom 23. Oktober bis zum 20. November 2023 waren knapp 150 000 Wissenschaftler*innen als wahlberechtigt erfasst. Von diesen nutzten 36,5 Prozent das Stimmrecht, um ihre wissenschaftliche Vertretung für die 214 Fächer der 49 Fachkollegien zu wählen. Für die insgesamt 649 Plätze standen 1631 Kandidierende zur Wahl. Die prozentuale Wahlbeteiligung ist gegenüber 2019 leicht zurück gegangen, während die absolute Wahlbeteiligung erneut gestiegen ist. Der Frauenanteil unter den Gewählten liegt im Vergleich zu 2019 ebenfalls höher: Nach zuletzt 32,1 sind es jetzt 37,9 Prozent.

Die neu gewählten Fachkollegien nehmen ihre Arbeit mit den konstituierenden Sitzungen im April und Mai 2024 auf und lösen damit die bislang amtierenden Fachkollegiat*innen ab. Aufgabe der Fachkollegien ist die wissenschaftliche Bewertung der an die DFG gerichteten Anträge auf finanzielle Förderung von Forschungsvorhaben und die Kontrolle der Wahrung einheitlicher Maßstäbe bei der Begutachtung. Auf dieser Basis formulieren sie Förderempfehlungen für die Entscheidungsgremien der DFG. Darüber hinaus beraten sie die DFG zu Fragen der Weiterentwicklung und Ausgestaltung der Förderprogramme.

Die Anzeigefehler im elektronischen Wahlsystem, die während der Fachkollegienwahl zeitweise im Bereich der Kandidierendenrecherche aufgetreten waren, hat die DFG auch extern unabhängig überprüfen lassen. Diese Überprüfung hat die DFG-Präsidentin in dem ihr dafür zur Verfügung stehenden Verfahren angestoßen und den vor Beginn der Wahl vom Senat nach der Wahlordnung eingesetzten Wahlprüfungsausschuss angerufen. Der Wahlprüfungsausschuss hat ernst zu nehmende Probleme technischer Natur festgestellt und im Anschluss daran in knapper Mehrheitsentscheidung die entsprechende Rüge der Präsidentin für begründet erachtet. Die im Nachgang dazu gemäß der Wahlordnung der DFG-Präsidentin obliegende Gesamtabwägung hat dann ergeben, dass eine Wiederholung der Wahl keine angemessene Maßnahme gewesen wäre. Das stets hohe Interesse am Bestand einer gewählten Vertretung ist immer mit den potenziellen Auswirkungen des Fehlers abzuwägen. Der ganz überwiegende Anteil der Entscheidungen von Wähler*innen ist von dem Anzeigefehler unbeeinträchtigt zustande gekommen und die Legitimation der so Gewählten durch eine Neuwahl wieder in Frage zu stellen, hätte in keinem angemessenen Verhältnis zum Korrekturinteresse gestanden. Gleichzeitig zieht die DFG Schlüsse aus diesen Erfahrungen und wird für zukünftige Wahlen nicht nur das Monitoring intensivieren, sondern auch die Wahlordnung mit Blick auf die speziellen Anforderungen einer Onlinewahl weiter präzisieren. Dies deckt sich mit den Empfehlungen des Wahlprüfungsausschusses.