Im Oktober und November nahm die DFG zusammen mit weiteren deutschen Wissenschafts- und Förderorganisationen an Delegationsreisen des BMBF und des DWIH Moskau teil. Ziel der Informationsreisen nach Stavropol, Krasnojarsk und Jekaterinburg war der Ausbau der Zusammenarbeit mit den neuen Föderalen Universitäten und den Forschungszentren der Russischen Akademie der Wissenschaften in den Regionen.
Am 08.10. reisten Vertreter der DFG und des DAAD an die Föderale Universität des Nordkaukasus (NCFU) nach Stavropol. Vor über 300 interessierten Zuhörern bewarben die Forschungsförderer Kooperationsmöglichkeiten mit Deutschland. Zudem wurden Gespräche im Rektorat der Hochschule über die Ausrichtung der internationalen Zusammenarbeit der neuen Universität geführt. Die Nordkaukasus Universität zählt 33.000 Studierende und wurde 2012 gegründet. Damit ist die Stavropoler Universität die jüngste aller Föderalen Hochschulen Russlands.
Auf dem „Tag der deutschen Wissenschaft“ am 12.11. in Jekaterinburg wurde die DFG durch Christian Schaich, zuständig für die Kooperationen mit Osteuropa und den GUS-Staaten, vertreten. Gemeinsam mit dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus Moskau (DWIH) und der Alexander von Humboldt-Stiftung stellte die DFG ihre internationalen Förderprogramme an der Uraler Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften vor. Das IB des BMBF informierte zu Netzwerken und Projekten im Rahmen der Länderkampagne Russland, die auf zwei Jahre - von 2012 bis 2014 - angelegt ist.
Vom 18. - 19.11. besuchte eine Delegation des DWIH Moskau - vertreten durch DAAD, DFG, HGF und die Freie Universität Berlin - den Forschungsstandort Krasnojarsk. Auf dem Programm standen auch hier öffentliche Informationsveranstaltungen und Hintergrundgespräche mit den Leitungen der Föderalen Universität (SFU) und der Luft- und Raumfahrt Hochschule (SibSAU) sowie dem Präsidium des Wissenschaftsstädtchens der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften (Akademgorodok). Abschließend fand ein Gespräch mit dem Präsidenten der Föderalen Universität statt, der Sprecher des Parlaments der Krasnoyarsker Region ist. Die Föderale Universität mit ihren 41.000 Studierenden und die sechs Forschungsinstitute bieten Kooperationsmöglichkeiten in verschiedensten Bereichen der Grundlagenforschung.
Zum erlesenen Kreis der Föderalen Universitäten zählen neben Stavropol und Krasnoyarsk sieben Hochschulen in Archangelsk, Jakutsk, Jekaterinburg, Kaliningrad, Kazan, Rostov, und Vladivostok. Diese Föderalen Hochschulen und weitere 29 Nationale Forschungsuniversitäten erhalten staatliche Fördergelder in Höhe von € 125 Mio. Damit werden - ähnlich wie in der deutschen Exzellenzinitiative - Leuchttürme der Forschung und Wissenschaft in Russland geschaffen, die auch für deutsche Hochschulen neue Perspektiven der Zusammenarbeit bieten. Insbesondere für die großen Wissenschaftszentren außerhalb von Moskau und St. Petersburg ist dies von Bedeutung, da ihr Potenzial über die Landesgrenzen hinweg sichtbarer wird und Kooperationen auch aus eigenen Mitteln gefördert werden können.