Information für die Wissenschaft Nr. 50 | 25. Juni 2025

Nachwuchsakademie „Innovative Bildgebung bei entzündlichen Erkrankungen“ der DFG startet

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) initiiert die nächste Nachwuchsakademie Medizintechnik unter dem Motto „Innovative Bildgebung bei entzündlichen Erkrankungen“. Ziel von Nachwuchsakademien ist es, Wissenschaftler*innen in einem frühen Stadium ihrer Karriere auf die eigenständige Durchführung von Forschungsprojekten vorzubereiten und an die Leitung ihres ersten eigenen DFG-Projekts heranzuführen. Mit ihnen sollen herausragende Wissenschaftler*innen möglichst frühzeitig für interdisziplinäre Forschungsansätze sensibilisiert und gewonnen werden, um so dem Mangel an exzellent ausgebildetem wissenschaftlichem Nachwuchs abzuhelfen. Die Nachwuchsakademie wird als Kooperationsveranstaltung von Wissenschaftler*innen der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Universität Münster im Januar 2026 in Berlin organisiert.

Thema der Nachwuchsakademie

Entzündungen stellen eine schnelle und hocheffektive Abwehrreaktion des körpereigenen Immunsystems auf eine Vielzahl von Gewebeschädigungen wie Infektionen, Verletzungen, Autoimmunprozesse oder Krebs dar. Fehlregulierte Entzündungen können jedoch zu übermäßigen, chronischen oder auch unterdrückten Immunreaktionen führen und spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung weitverbreiteter Krankheiten wie Sepsis, rheumatischer Arthritis, Leberfibrose, Morbus Crohn oder Krebserkrankungen. Diese enorme Plastizität entzündlicher Prozesse stellt derzeit eine große Herausforderung bei deren Detektion, Charakterisierung und Quantifizierung mittels klinisch-diagnostischer Bildgebungsverfahren dar. Deshalb sind derzeitige Biomarker zur Detektion und Verlaufskontrolle entzündlicher und entzündungsassoziierter Erkrankungen in der klinisch-radiologischen Routine oft unspezifisch für Entzündungen sowie frühe Stadien potenziell gefährlicher Gewebeveränderungen. 

Vor diesem Hintergrund soll die geplante Nachwuchsakademie Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen im Arbeitsfeld der klinischen Bildgebung für physikalisch fundierte und quantifizierbare Bildmarker zur Detektion und Charakterisierung von Entzündungen sensibilisieren und dazu beitragen, herausragende Wissenschaftler*innen in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern und den Lebenswissenschaften für die Weiterentwicklung der medizinischen Bildgebung als diagnostische Schlüsseltechnologie zur nichtinvasiven Erkennung und Einschätzung inflammations-bezogener Gewebsveränderungen zu gewinnen. Die Nachwuchsakademie soll es Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen erleichtern, frühzeitig ein eigenes Wissenschaftsprofil zu entwickeln und dafür Forschungsnetzwerke im Bereich der Medizintechnik im In- und Ausland zu nutzen. 

Teilnahme an der Nachwuchsakademie

Die Nachwuchsakademie richtet sich an Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen aus den Naturwissenschaften und der Medizin, die ihre Promotion kürzlich abgeschlossen haben oder spätestens im Jahr 2025 abschließen werden, und die selbst noch keine DFG-Förderung eingeworben haben. Das Interesse an einer Karriere im Wissenschaftssystem wird vorausgesetzt. Ziel ist ein DFG-Projekt in der Einzelförderung mit begrenztem finanziellem Umfang.

Interessierte bewerben sich für die Teilnahme an der Nachwuchsakademie mit folgenden Unterlagen, die ausschlaggebend für die Auswahl der Teilnehmer*innen sind:

  • Projektskizze (max. vier Seiten)
  • aktueller Lebenslauf (siehe DFG-Merkblatt 53.200(interner Link))
  • Publikationsliste und Konferenzbeiträge (soweit vorhanden)
  • Kopie der Promotionsurkunde / Schreiben, dass das Promotionsverfahren eingeleitet wurde
  • Für Mediziner*innen: Erklärung der Klinik- oder Institutsleitung, aus der hervorgeht, dass im Falle einer Bewilligung des Projektantrags eine Freistellung von mindestens 50 Prozent über die Projektlaufzeit zugesichert wird. 

Die Projektskizze braucht keinen Arbeitsplan und keine Budgetplanung zu enthalten. Wichtig ist eine kurze Zusammenfassung des Hintergrunds und möglicher eigener Vorarbeiten, eine verständliche Beschreibung der Fragestellung (inkl. der geplanten Methoden) und eine kurze Argumentation zur Relevanz oder Originalität der Projektidee im Rahmen der Themensetzung „Innovative Bildgebung bei entzündlichen Erkrankungen“. Im Rahmen der Nachwuchsakademie werden keine klinischen Studien gefördert.

Bitte beachten Sie außerdem die Hinweise der Veranstalter zur Bewerbung und zum Bewerbungsverfahren unter https://bioqic.de/namt-26(externer Link).

Die Bewerbungsunterlagen sind in einer einzelnen pdf-Datei bis zum 29. August 2025 an die Mailadresse zu senden. Mehrere Einzeldokumente als E-Mail-Anhang werden nicht akzeptiert.

Die Leiter der Nachwuchsakademie prüfen die Bewerbungen und laden bis zu 20 Teilnehmer*innen zur Veranstaltung ein. Bis Ende Oktober 2025 erfolgt die Rückmeldung an die Bewerber*innen, ob sie an der Nachwuchsakademie teilnehmen können.

Die Teilnahme an der Akademiewoche ist verpflichtend. Fahrtkosten (Bahn, 2. Klasse), Unterkunft und Verpflegung werden anteilig übernommen. Von den Teilnehmer*innen wird eine Eigenbeteiligung in Höhe von 100 Euro erwartet.

Nachwuchsakademie Teil 1

Die Nachwuchsakademie beginnt mit einer Akademiewoche vom 12. bis 16. Januar 2026 in Berlin. Diese startet mit einem wissenschaftlichen Symposium vom 12. bis 14. Januar, auf dem die Teilnehmer*innen in Berlin durch Vorträge, Diskussionen und Exkursionen ihre Kenntnisse über die Möglichkeiten innovativer Bildgebungstechnologien bei Entzündungen erarbeiten und vertiefen. Dazu werden Expert*innen aus dem In- und Ausland Vorträge halten und Wege hin zu einer verbesserten bildgestützten Diagnostik bei entzündlichen Erkrankungen mit den Teilnehmer*innen diskutieren. 

Im Anschluss an das Symposium werden die Nachwuchswissenschaftler*innen am 15. und 16. Januar gezielt bei der Vorbereitung eines eigenen DFG-Förderantrags unterstützt. In diesem Rahmen stellen die Teilnehmer*innen ihre Projektideen vor und diskutieren diese mit den anwesenden Expert*innen.

Nachwuchsakademie Teil 2

Im zweiten Teil der Akademie sollen die Teilnehmer*innen basierend auf den Erfahrungen der Veranstaltungswoche ihre Projektskizzen zu regulären DFG-Sachbeihilfe-Anträgen (DFG-Merkblatt 50.01(interner Link)) ausarbeiten. Alternativ zu einer Sachbeihilfe kann auch ein Walter Benjamin-Antrag (Postdoc-Stipendium im Ausland oder Postdoc-Stelle im Inland, siehe DFG-Merkblatt 50.10(interner Link)) gestellt werden.

Für die Förderung wird der Abschluss der wissenschaftlichen Ausbildung, in der Regel die Promotion, vorausgesetzt. Die geplante Laufzeit des Projekts soll ein Jahr betragen, die Fördersumme pro Antrag liegt üblicherweise bei circa 50 000 bis 80 000 Euro für ein Jahr.

Der finale Antrag muss bis zum 29. April 2026 über das elan-Portal(externer Link) der DFG eingereicht werden.

Gleichstellung und Diversität

Die DFG begrüßt ausdrücklich Antragstellungen von Forscher*innen aller Geschlechter und sexueller Identitäten, mit verschiedenen ethnischen, kulturellen, religiösen, weltanschaulichen oder sozialen Hintergründen, verschiedener Karrierestufen, Hochschultypen und Forschungseinrichtungen sowie mit Behinderung oder chronischer Erkrankung. Im Hinblick auf den fachlichen Schwerpunkt dieser Ausschreibung fordert die DFG insbesondere Wissenschaftlerinnen explizit auf, Anträge zu stellen. 

Gute wissenschaftliche Praxis

Nach einem Beschluss der DFG-Mitgliederversammlung dürfen Fördermittel der DFG nur an wissenschaftliche Einrichtungen vergeben werden, welche die im Kodex zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis(externer Link) niedergelegten Leitlinien in eigenes Recht umgesetzt haben. Für die rechtsverbindliche Umsetzung ist die Leitung Ihrer Institution zuständig. Um eine Auszahlung von Fördermitteln nicht zu verzögern, prüfen Sie daher bitte frühzeitig einrichtungsintern, ob eine Umsetzung erfolgt ist. Hinweise zur Umsetzung finden Sie im Portal „Wissenschaftliche Integrität(externer Link). Für weitere Fragen und Erläuterungen steht das innerhalb der DFG-Geschäftsstelle zuständige zur Verfügung. 

Weiterführende Informationen

Informationen zur Nachwuchsakademie finden Sie hier(externer Link).

Fragen zur Nachwuchsakademie richten Sie bitten an:

Organisatorische Fragen beantwortet:

Dr. Melanie Estrella, Institut für Radiologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Tel: +49 30 450 527286,

Wissenschaftliche Fragen beantworten die Koordinatoren der Nachwuchsakademie:

Professor Dr. Jing Guo und Professor Dr. Ingolf Sack,

Ansprechperson in der DFG-Geschäftsstelle

Dr. Laura Stappert
E-Mail: laura.stappert@dfg.de
Telefon: +49 (228) 885-2735

Datenschutz

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft e. V. (DFG) nimmt den Schutz personenbezogener Daten und deren vertrauliche Behandlung sehr ernst. Bitte beachten Sie daher die Datenschutzhinweise der DFG(interner Link). Bitte denken Sie daran, dass Sie Daten Dritter nur übermitteln sollten, wenn die dafür erforderliche datenschutzrechtliche Legitimation besteht. Bevor Sie Daten Dritter an uns weiterleiten, denken Sie bitte auch daran, die Datenschutzhinweise der DFG vorher an die betroffenen Personen weiterzuleiten. Besteht ein berechtigtes Interesse, Personen nicht vorab zu informieren (z. B. aus Gründen der Geheimhaltung, der Nominierung oder eines Wahlvorschlags), dann sollte eine Information spätestens mit der Veröffentlichung erfolgen.