Information für die Wissenschaft Nr. 37 | 15. Mai 2025

Clinician Scientist-Programme: Zwischenbilanz und Ausblick im DFG-Portfolio

Seit 2018 engagiert sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in der Förderung von Clinician Scientist-Programmen, um strukturierte Qualifizierungswege für forschende Ärzt*innen parallel zur Facharztweiterbildung zu etablieren. In zwei Ausschreibungen wurden 23 Programme mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren eingerichtet. Die Medizinischen Fakultäten haben sich verpflichtet, die aufgebauten Strukturen nach auslaufender Förderung zu erhalten und weiterzuentwickeln. 

Zwischenbilanz: Perspektiven der Clinician Scientists

Mit dem Auslaufen der ersten DFG-geförderten Clinician Scientist-Programme hat die DFG im Februar 2025 ein Austauschgespräch mit den beteiligten Clinician Scientists organisiert. Ziel war es, Erfahrungen auszuwerten, Optimierungsbedarfe zu identifizieren und Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Programme zu gewinnen. Ein ausführlicher Bericht des Austauschs(Download) ist hier und auf der DFG-Website abrufbar.

Die Teilnehmer*innen des Austauschgesprächs zeichnen ein insgesamt positives Bild: Die Programmesind eine zentrale Struktur für die Etablierung des Berufsbilds „Clinician Scientist“ und ermöglichen trotz hoher klinischer Arbeitsbelastung geschützte Forschungszeiten, wissenschaftliche Eigenständigkeit und Netzwerkbildung. Gleichzeitig wurden Herausforderungen insbesondere im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Forschung und Weiterbildung benannt. Verbesserungspotenzial sehen die Clinician Scientists bei einheitlichen Regelungen zur Anerkennung der in der Forschungszeit erworbenen Kompetenzen durch die Landesärztekammern. Insgesamt sehen die Geförderten in der intensiven wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit klinischen Fragestellungen eine bedeutende Chance, der sie sich mit großem Engagement widmen. Die Clinician Scientist-Programme bieten hierfür einen optimalen Ansatzpunkt.

Übergeordnet befasst sich auch die Ständige Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung (SGKF) mit den Karriereperspektiven von Clinician Scientists und hat hierzu Empfehlungen für Zielpositionen(Download) erarbeitet. 

Anschlussfinanzierung im DFG-Portfolio

Für den nachhaltigen Erhalt der etablierten Strukturen wird es erforderlich sein, weitere Clinician Scientist-Stellen einzuwerben. Die DFG bietet hierfür verschiedene Förderinstrumente an. Im Mittelpunkt steht dabei das Modul Rotationsstelle(interner Link), welches genutzt werden kann, um ärztlich tätige Personen von klinischen Aufgaben zu entlasten und damit Freiräume für die Forschung zu schaffen.

Modul Rotationsstelle in Forschungsverbünden

In Sonderforschungsbereichen(interner Link), Klinischen Forschungsgruppen(interner Link), Forschungsgruppen(interner Link) und Graduiertenkollegs(interner Link) können Rotationsstellen für Clinician Scientists beantragt werden. Es wird erwartet, dass die Integration der beantragten Rotationsstellen in die am Standort bestehenden Clinician Scientist-Programme reflektiert und im Antrag beschrieben wird.

Modul Rotationsstelle in der Einzelförderung 

Clinician Scientists können Mittel für Forschungszeit – und somit Entlastung von klinischen Verpflichtungen – auch eigenständig im Rahmen eines eigenen Förderantrags einwerben. Dies ist sowohl über die Personenförderprogramme (Walter Benjamin-Programm(interner Link), Emmy Noether-Programm(interner Link), Heisenberg-Programm(interner Link)) als auch über die Sachbeihilfe(interner Link) möglich. Dabei ist zu empfehlen, ein bereits bestehendes Clinician Scientist-Programm am Standort zu nutzen, um von dessen Netzwerk und Qualifizierungskonzepten zu profitieren. Eine frühzeitige Abstimmung mit der Leitung des Clinician Scientist-Programms, am besten bereits während der Planungsphase, ist hierfür zwingend erforderlich.

Zusätzliche Förderangebote für Vernetzung und internationale Mobilität

Neben der Finanzierung geschützter Forschungszeiten spielt auch die nationale und internationale Vernetzung eine zentrale Rolle für eine erfolgreiche Forschungskarriere. Die DFG bietet verschiedene Fördermöglichkeiten, die mit einer Teilnahme an einem Clinician Scientist-Programm kombiniert werden können:

Weiterführende Informationen 

Hier finden Sie 

Datenschutz

Bitte beachten Sie die Datenschutzhinweise der DFG(interner Link).

Ansprechperson in der DFG-Geschäftsstelle

Dr. Laura Stappert
E-Mail: laura.stappert@dfg.de
Telefon: +49 (228) 885-2735