Im Mittelpunkt der Empfehlungen stehen die langfristigen Berufsperspektiven für Clinician Scientists in der Universitätsmedizin. Um die Leistungsfähigkeit der Universitätsmedizin mit ihrer zentralen Bedeutung im Gesundheits- und Wissenschaftssystem zu erhalten und zu stärken, hält es die Senatskommission für erforderlich, Clinician Scientists stärker als bisher langfristige, planbare und attraktive Perspektiven in den verschiedenen Bereichen der Universitätsmedizin in Form von Zielpositionen aufzuzeigen.
Mit ihren Empfehlungen zeigt die Senatskommission die Vielfalt möglicher Zielpositionen in der Universitätsmedizin auf. Darüber hinaus gibt sie Empfehlungen, wie eine Personalentwicklung für Clinician Scientists in der Universitätsmedizin aussehen kann.
Klinisch-wissenschaftlich arbeitende Ärzte*innen (Clinician Scientists) sind von zentraler Bedeutung für die Sicherstellung von hochwertiger medizinischer Versorgung und exzellenter Forschung auf internationalem Niveau. Angesichts des Auslaufens der Förderung von Clinician-Scientist-Programmen durch die DFG fordert die AG „Karrierewege/Wissenschaftsorientierte Personalstrukturen“ in einer Stellungnahme im Deutschen Ärzteblatt eine verlässliche, langfristig ausgerichtete Finanzierung von Clinician-Scientist-Programmen.
Die Arbeitsgruppe „Qualität in der Klinischen Forschung“ der DFG-Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung hat die wichtigsten Aspekte zusammengetragen, die bei der Beschreibung von Forschungsprojekten im Bereich der Medizin und Biomedizin wichtig sind, um eine hohe Qualität und Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen sicherzustellen. Dieser Leitfaden kann bei der Planung und Beschreibung von Projekten sowie für die Begutachtung verwendet werden.
Das Thema Translation ist für die Medizin von besonderer Relevanz. Im Verständnis der Senatskommission und im Kontext der jetzt vorliegenden Empfehlungen wird unter „Translation“ die Überführung von grundlagenwissenschaftlichen Forschungsergebnissen in neue präventive, diagnostische und therapeutische Verfahren zur Anwendung am Menschen verstanden. Die Handlungsempfehlungen beziehen sich auf drei Punkte:
Aufgrund der immer stärker wachsenden Bedeutung klinischer Studien nicht nur für die medizinische Forschung, sondern vor allem für den Erhalt der Gesundheit und für die optimale Behandlung von Patienten*innen, haben die DFG-Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung und der Medizinausschuss des Wissenschaftsrates einander ergänzende Empfehlungen entwickelt, die zur Förderung und Verbesserung der Situation wissenschaftsinitiierter klinischer Studien in Deutschland beitragen sollen.
Eine Arbeitsgruppe der Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung hat die fachspezifischen Herausforderungen beschrieben, die für eine möglichst umfassende Replizierbarkeit von Ergebnissen in der Medizin und Biomedizin relevant sind. Das Positionspapier enthält Empfehlungen, die sich an wissenschaftliche Einrichtungen, Verlage, aber auch an die Wissenschaftler*innen der Medizin und Biomedizin direkt richten. Die DFG wird die selbstkritische Analyse von Forschungsprozessen aller Wissenschaftsbereiche weiter begleiten und dazu auch den Dialog mit anderen Förderern und Forschungseinrichtungen weiter intensivieren.
Das von der Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung empfohlene modellhafte Advanced Clinician Scientist-Programm ist eine Weiterentwicklung der Empfehlungen der Senatskommission von 2015, Clinician Scientist-Programme für Ärzte*innen in der Facharztweiterbildung einzurichten. Zu den Aufgabenfeldern der Advanced Clinician Scientists zählt die Senatskommission neben der Leitung einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe und der Krankenversorgung die forschungsorientierte Lehre sowie die Einbindung in die Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Die DFG-Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung macht in diesem Impulspapier Vorschläge, wie die Situation der Klinischen Forschung an der Universitätsmedizin verbessert werden kann. Sie fokussiert hierbei auf vier Themenfelder, in denen sie dringenden Handlungsbedarf sieht.
Der Begriff „Tiefe Hirnstimulation“ (THS) bezieht sich auf die Applikation elektrischer Impulse in Hirnstrukturen, die sich anatomisch nicht an der Hirnoberfläche, sondern in der Tiefe des Gehirns befinden. Die Ständige Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung gibt diese Stellungnahme mit dem Ziel heraus, den Gremien der DFG, Wissenschaftler*innen sowie der interessierten Öffentlichkeit einen Überblick über den Stand der Forschung zur Tiefen Hirnstimulation zu geben.
Die DFG Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung (SGKF) hat gemeinsam mit dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) zur in Arbeit befindlichen Novelle der Musterweiterbildungsordnung (MWBO) der Bundesärztekammer Stellung genommen. Mit dieser Novelle bietet sich die Möglichkeit, die Anerkennung von Forschungszeiten während der Facharztweiterbildung deutlich zu verbessern. Die Weiterbildungsinhalte sollen zukünftig kompetenzbasiert in sogenannten Weiterbildungsblöcken dargestellt und eine stärkere Flexibilisierung der Weiterbildungszeiten ermöglicht werden.
Die Humane Genomsequenzierung revolutioniert derzeit die medizinische Forschung und hält Einzug in Prävention und Diagnose von Erkrankungen. Neben der Vielzahl von Chancen, die sich aufgrund der technologischen Entwicklung ergeben, stellen sich in diesem Zusammenhang auch neuartige ethische und rechtliche Herausforderungen, denen sich die Wissenschaft stellen muss. In dieser Stellungnahme, die von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der Ständigen Senatskommission für Grundsatzfragen der Genforschung und der Ständigen Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung erarbeitet wurde, werden diese Herausforderungen dargestellt und Lösungsansätze aufgezeigt. Die Empfehlungen richten sich insbesondere an Universitäten, Universitätsklinika und andere Forschungseinrichtungen.
Die Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung hat gemeinsam mit dem Medizinischen Fakultätentag (MFT), dem Netzwerk der Koordinierungszentren für Klinische Studien (KKS-Netzwerk) und der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF) zum Vorschlag des International Committee of Medical Journal Editors (ICMJE) zur Bereitstellung von Primärdaten klinischer Studien Stellung genommen. Der generelle Ansatz, Daten aus klinischen Studien einer weiteren Auswertung zugänglich zu machen, wird unterstützt, einige Elemente des ICMJE-Vorschlags werden allerdings kritisch gesehen.
Die Stellungnahme ist entsprechend den Vorgaben, die durch das ICMJE für die Kommentierung gemacht wurden, formatiert. Sie wurde über die Website des ICMJE hochgeladen.
Die SGKF empfiehlt in der Stellungnahme verlässliche Karrierewege in der Klinischen Forschung und ein modernes Personalmanagement. Damit die Universitätsmedizin auch weiterhin ihre Aufgaben in den Bereichen patienten-, krankheits-und grundlagenorientierter Forschung sowie der Lehre und Patientenversorgung auf höchstem Niveau leisten kann, sieht die SGKF auf verschiedenen Feldern dringenden Handlungsbedarf. Besondere Priorität haben aus ihrer Sicht gezielte und langfristige Investitionen in dringend benötigte Infrastrukturen und das damit verbundene Personal, insbesondere in den Bereichen der Klinischen Studien, der individualisierten Medizin, den neuen Methoden der Bioinformatik sowie generell für die Archivierung und Nutzbarmachung von Materialien und Daten.
Wissenschaftlich tätige Medizinerinnen und Mediziner, sogenannte Clinician Scientists, sind für die klinische Forschung unverzichtbar. Um besonders während der Facharztweiterbildung für die wissenschaftliche Arbeit zu motivieren und zu qualifizieren, hat die SGKF den medizinischen Fakultäten nun ein größeres Angebot an strukturierten Clinician Scientist-Programmen empfohlen.
Die Rahmenbedingungen für die klinische Forschung in der Hochschulmedizin in Deutschland müssen nach Ansicht der DFG grundlegend verbessert werden. Die SGKF hat dazu eine Stellungnahme mit konkreten Forderungen erarbeitet. Mit ihnen soll die Leistungsfähigkeit der klinischen Forschung erhalten und wieder erhöht werden, die sowohl für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Krankheiten als auch für die Qualitätssicherung der medizinischen Versorgung und die Erweiterung therapeutischer Möglichkeiten von großer Bedeutung ist.