Dr. Eileen Furlong - Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträgerin 2022

Funktionelle Genombiologie, European Molecular Biology Laboratory (EMBL), Heidelberg

Dr. Eileen Furlong

Dr. Eileen Furlong

© Dr. Eileen Furlong

Mit Eileen Furlong wird eine herausragende Wissenschaftlerin für ihre entwicklungsbiologischen Arbeiten zu Funktionsmechanismen von Enhancern in der Genregulation mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet. Enhancer sind bestimmte Abschnitte in der eukaryotischen DNA, die die Genregulation, also die Aktivität von Genen steuern. Furlongs Arbeiten über die Eigenschaften dieser Enhancer konnten aufklären, wie Gene während der Embryonalentwicklung aktiviert werden. Insbesondere hat sie gezeigt, dass viele embryonale Enhancer zunächst ein Molekül programmieren, das die Transkription regulierter Gene steigert, ehe sie die Signale zum Anschalten erhalten. In ihren neuesten Arbeiten kombiniert Furlong Entwicklungsbiologie, Genomik und Populationsgenetik und klärt Mechanismen auf, die bei genetischer Variation, wie man sie in der freien Wildbahn findet, dafür sorgen, dass die genetische Information eines Gens in Erscheinung tritt. Sie hat zudem früh verschiedene Arten von Computermodellen wie maschinelles Lernen angewandt, um Entwicklungsverläufe zu verstehen. Damit konnte Furlong die populationsgenetische Entwicklungsbiologie auf ein neues Niveau heben.

Furlong wurde 1996 am Department of Pharmacology and Biotechnology des University College Dublin promoviert. Danach war sie bis 2002 Postdoktorandin am Department of Developmental Biology der Stanford University und wechselte dann ans European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg, zunächst als Gruppenleiterin. Seit 2009 leitet sie das Department Entwicklungsbiologie des EMBL. Sie hat bereits zwei ERC Advanced Grants eingeworben.

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GEPRIS

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Dr. Eileen Furlong im Porträt

© Kinga Lubowiecka/ EMBL