Nachdem im Juli 2023 ein erstes Abkommen mit der Shota Rustaveli National Science Foundation of Georgia (SRNSFG) unterzeichnet wurde, vertiefte die DFG im Herbst den bilateralen Austausch durch einen Besuch in Georgien, um die weitere Zusammenarbeit auszugestalten. Gespräche mit der Akademie der Wissenschaften sowie Vertreter*innen führender Universitäten und deutscher Regionalbüros in Tiflis dienten der weiteren Vernetzung vor Ort.
Die Südkaukasusregion rückt aufgrund ihres Forschungspotenzials und ihrer Bedeutung für die gemeinsame Erforschung globaler Herausforderungen, wie beispielsweise zum Thema Biodiversität, aber auch im Bereich der Altertumswissenschaften, zunehmend in den Fokus der wissenschaftlichen Communities in Deutschland. Die DFG pflegt bereits seit vielen Jahren Kontakte in die Region und engagiert sich aktuell insbesondere in Georgien, um dem gewachsenen Kooperationsinteresse nachzugehen.
Bereits im Juli dieses Jahres fand im Rahmen einer BMBF-Delegationsreise nach Armenien und Georgien der festliche Akt der Unterzeichnung eines Abkommens zwischen der DFG und der Shota Rustaveli National Science Foundation of Georgia (SRNSFG) statt, der wichtigsten, staatlichen Forschungsfördereinrichtung Georgiens. Darauf aufbauend richteten beide Organisationen nun einen Workshop aus mit dem Ziel, den ca. 35 geladenen Gästen die Fördermöglichkeiten der DFG für bilaterale Forschungsvorhaben vorzustellen und Perspektiven für die Zusammenarbeit mit der SRNSFG zu erarbeiten. Anhand erfolgreicher Kooperationsprojekte wurden Best-Practice-Beispiele aus der laufenden Forschungszusammenarbeit präsentiert. Unter den Teilnehmenden befanden sich Vertreter*innen führender Universitäten und Forschungseinrichtungen wie der Ilia State University, der Tbilisi State University, der Georgian Technical University und der University of Georgia, sowie des Georgian National Museum.
Außerdem brachte sich die DFG mit einem Vortrag und anschließender Diskussionsrunde bei der Abschlussveranstaltung des BMBF-geförderten Biodiversitätsprojektes „Caucasus Barcode of Life (CaBOL)“ an der Ilia State University ein. Das Thema Biodiversität zeigt großes Potential für weiterführende deutsch-georgische Kooperationsprojekte und auch für trilaterale Ansätze mit Georgien und Armenien. Zudem fand ein intensiver Austausch mit der Rektorin der Universität statt, an der die DFG seit langem Forschungsprojekte mit deutscher Beteiligung fördert.
Mit der Akademie der Wissenschaften Georgiens konnten im Rahmen der Reise alte Kontakte wiederbelebt werden: In einer Gesprächsrunde mit dem Präsidenten der Akademie sowie Vize-Präsidenten und anderen hochrangigen Vertretern stellte die DFG ihre Aufgaben und Ziele vor und machte ihre Aktivitäten mit Bezug zu Georgien bekannt. Die Akademie der Wissenschaften, in der Tradition der einstig führenden Forschungseinrichtung des Landes, ist nach wie vor die wichtigste Gelehrtengesellschaft mit forschungspolitischer Beratungsfunktion für die Regierung und bleibt eine zentrale Koordinationsstelle für die Wissenschaft in Georgien. Viele DFG-Förderungen erfolgen mit Beteiligung von Forscher*innen der Akademie der Wissenschaften.
Durch den vertieften Austausch mit Vertreter*innen der Deutschen Botschaft und der vor Ort ansässigen deutschen Regionalvertretungen der Freien Universität Berlin, der Max Weber Stiftung und des DAAD konnte sich die DFG ein Bild zu relevanten Forschungsthemen und aktuellen Bedarfen für die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Georgien machen. Die Vernetzung und vor allem die gestärkte institutionelle Kooperation wird helfen, die Bedingungen für die Durchführung exzellenter deutsch-georgischer Forschungsvorhaben zu befördern.