Universitäten können Mittel für Publikationen ihrer Wissenschaftler in Open-Access-Zeitschriften beantragen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) baut ihre Unterstützung des Open-Access-Publizierens konsequent aus. Universitäten können künftig bei der DFG Mittel beantragen, um Publikationen ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in originären Open-Access-Zeitschriften zu finanzieren. Dies beschloss der Hauptausschuss der DFG in seiner Herbstsitzung.
Damit erweitert die DFG ihre vielfältigen Förderaktivitäten, mit denen ein Publikationsparadigma umgesetzt wird, das den entgeltfreien Zugang zu Forschungsergebnissen über das Internet ermöglichen soll. "Mit dem neuen Förderangebot reagieren wir auch auf die Bitten vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eine noch bessere Unterstützung bei der Finanzierung von Publikationen in Open-Access-Zeitschriften eingefordert hatten", sagte DFG-Präsident Professor Matthias Kleiner anlässlich der Entscheidung des Hauptausschusses.
Die DFG setzt mit dem neuen Förderinstrument Anreize für Universitäten, verlässliche und dauerhafte Finanzierungsstrukturen für die Publikation in Open-Access-Zeitschriften zu entwickeln. Solche Strukturen sind noch nicht weit verbreitet, wohingegen die Finanzierung von Fachinformationen im herkömmlichen Subskriptionsmodell längst etabliert ist.
Das neue Förderangebot der DFG wird nicht nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler motivieren, den "Goldenen Weg" des Open Access noch intensiver zu verfolgen, sondern dürfte auch Verlagen Anreiz sein, verstärkt Open-Access-Zeitschriften anzubieten beziehungsweise bisher im Subskriptionsmodell vertriebene Zeitschriften auf Open-Access-Format umzustellen.
"Das neue Programm wird dann den größtmöglichen Erfolg haben, wenn eine gezielte auch finanzielle Unterstützung des Open-Access-Publizierens international an vielen Stellen angestoßen wird", betonte DFG-Präsident Kleiner. Der erst Mitte September 2009 verkündete "Compact for Open Access Publishing Equity" führender US-amerikanischer Universitäten belege, dass die DFG nicht allein, sondern mit anderen großen Wissenschaftsorganisationen gemeinsam das wichtige Ziel verfolge, stabile und transparente Finanzierungsstrukturen für das Open-Access-Publizieren im Wissenschaftssystem zu schaffen.