DFG übernimmt DIP-Programm vom Bundesforschungsministerium
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verstärkt ihr Engagement für die Zusammenarbeit von deutschen und israelischen Wissenschaftlern. Zum 1. Januar 2008 übernimmt die DFG das Programm der Deutsch-Israelischen Projektkooperation (DIP). Das 1997 eingerichtete Förderprogramm wurde bisher vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dessen Internationalem Büro verantwortet. Mit ihm werden jährlich drei bis vier herausragende Kooperationen zwischen Forschern aus Deutschland und Israel ausgewählt und fünf Jahre lang unterstützt.
"Das DIP hat sich zu einem Eckpfeiler der deutsch-israelischen Zusammenarbeit in der Wissenschaft entwickelt und steht für gemeinsames Forschen auf höchstem Niveau", sagte der Vorsitzende des DIP-Projektausschusses und langjährige Vizepräsident der DFG, der Berliner Chemiker Professor Helmut Schwarz, am Donnerstag auf einem Symposium, das aus Anlass des 10. Geburtstags des Programms in Jerusalem stattfand. Auf der vom BMBF und der DFG organisierten Tagung diskutierten Vertreter israelischer und deutscher Wissenschaftsorganisationen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Ländern über die Entwicklung des DIP in den vergangenen zehn Jahren und die Perspektiven der Zusammenarbeit. Bei dieser Gelegenheit wurden auch mehrere Projekte, die bislang aus dem Programm gefördert wurden, von den Leitern beider Seiten vorgestellt.
Im DIP finden seit 1997 jährliche Ausschreibungen statt, in denen von israelischer Seite Vorschläge für gemeinsame Forschungsprojekte eingereicht werden können. Vorschlagsberechtigt sind die sechs führenden israelischen Universitäten und das Weizmann-Institut mit jeweils zwei Vorschlägen. Die vorgeschlagenen Projekte werden von Experten begutachtet, die von der DFG benannt werden. Der Projektausschuss wählt daraus pro Jahr drei bis vier Projekte zur Förderung aus.
Seit 1997 sind 38 deutsch-israelische Gemeinschaftsprojekte gefördert worden. Die Schwerpunkte lagen dabei in den Lebenswissenschaften sowie in der Physik und Chemie. In der derzeit laufenden 11. Förderrunde werden bis 2011 drei Projekte unterstützt, die in den Bereichen Alzheimer-Forschung, Biochemie und Mikrostrukturphysik angesiedelt sind.
Das heutige Symposium zum zehnjährigen Bestehen des DIP ist zugleich der Startschuss für die 12. Ausschreibungsrunde. In ihr können die sieben israelischen Wissenschaftseinrichtungen bis zum 31. März 2008 wiederum ihre Vorschläge einreichen. Die ausgewählten Projekte werden im Oktober 2008 bekannt gegeben und ab Januar 2009 gefördert. Für das gesamte Programm stellt das BMBF etwa 4,25 Millionen Euro der DFG zur Verfügung.
"Wir erwarten auch in dieser Runde hervorragende Vorschläge und Förderprojekte und setzen darauf, dass die Zusammenarbeit zwischen den deutschen und israelischen Wissenschaftlern noch intensiver wird. Dabei bleibt es unser Bestreben, dass das DIP das Flaggschiff der deutsch-israelischen Forschungskooperation ist", unterstrich Helmut Schwarz, der nach seinem Ausscheiden als DFG-Vizepräsident den Vorsitz im DIP-Projektausschuss nun an Professor Bernd Scholz-Reiter, einen der vier neuen DFG-Vizepräsidenten, abgibt.