Die DFG feiert die Einweihung ihres Erweiterungs-Neubaus
Nach knapp zweijähriger Bauzeit feiert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am 13. September 2000 die Einweihung ihres Erweiterungs-Neubaus im Bonner Stadtteil Bad Godesberg. Das von der Bonner Architektengemeinschaft Pilhatsch & Partner und Sepp Rößle entworfene Haus ergänzt das 1954 nach Plänen von Professor Sep Ruf errichtete und später mehrfach erweiterte DFGVerwaltungsgeb äude an der Kennedyallee. Spätestens im kommenden Jahr sollen hier alle im Bereich des Wissenschaftszentrums zur Zeit noch über das Stadtgebiet verteilten Dependancen unter einem Dach vereint werden. Zuvor muss noch der aus den sechziger Jahren stammende siebengeschossige Hochbau grundsaniert werden.
Der Neubau umfasst 4000 Quadratmeter Hauptnutzfläche, die sich auf fünf Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss verteilen. Hier stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 145 Büros, mehrere Sitzungs- und Besprechungsräume sowie ein Vielzweckraum zur Verfügung. Eine zweigeschossige Tiefgarage bietet Platz für 150 Personenwagen und 80 Fahrräder. Die Architektur von Pilhatsch und Rößle nimmt das von Sep Ruf umgesetzte Gestaltungsprinzip der optischen Leichtigkeit auf und präsentiert mit ihrer Ganzglas-Fassade ein Haus von großer Transparenz. Dennoch garantiert die Konstruktion einen Niedrigenergiestandard, der etwa 30 Prozent unter den Werten der Wärmeschutzverordnung liegt. Bereits in den Vorjahren haben die Bonner Architekten die von Ruf gestalteten Altbauten originalgetreu restauriert. An deren Geschoßhöhen, Brüstungslinien und Traufhöhen orientiert sich auch der Neubau, der das alte "Hochhaus" in gleicher Höhe wie der nach Westen gerichtete "Mittelbau" L-förmig nach Osten einfaßt. Die Projektleitung lag in den Händen des Staatlichen Bauamtes Bonn 1. Für die Ausführung war die Dykerhoff & Widmann AG, Niederlassung Köln, als Generalunternehmer verantwortlich.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Licht- und Bautechnik (ILB) an der Fachhochschule Köln hat der in Köln lebende Künstler Michael Bleyenberg für das neue DFG-Haus eine Arbeit geschaffen, die in Europa einzigartig sein dürfte: Sein "Augenfeuer" genanntes Werk - ein fünf mal dreizehn Meter großes Hologramm - erstreckt sich an einer Hausfassade des Innenhofes über insgesamt vier Geschosse und soll Besucher wie Mitarbeiter durch sich je nach Standpunkt unterschiedlich präsentierenden Farben inspirieren. Die Einbettung der Hologrammfolie sowie die Glasherstellung wurde von den Glaswerken Arnold GmbH in Merkendorf und der Metallbau von der Rossbroich GmbH in Düren durchgeführt.
Im Rahmen der für die Region Bonn beschlossenen Ausgleichsmaßnahmen für den Wegzug von Parlament und Teilen der Regierung stellen Stärkung und Ausbau des Wissenschaftsbereichs einen besonderen Schwerpunkt dar. Die Erweiterung der Geschäftsstelle der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist ein Bestandteil dieser Maßnahmen, die den im Bereich des "Wissenschaftszentrums Bonn-Bad Godesberg" angesiedelten Wissenschaftsorganisationen angemessene Arbeitsbedingungen schaffen sollen. Bei der Einweihungsfeier am Mittwoch, 13. September 2000, werden unter anderem Henner Wittling, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen, sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn, Bärbel Dieckmann, sprechen.