Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert im Rahmen dieser Ausschreibung standortweite oder ortsübergreifende Konzepte für die Bereitstellung von Diensten für das Performance Engineering wissenschaftlicher Software.
Simulationen treten in einer zunehmenden Zahl von Wissenschaftsgebieten als dritte Säule des Wissenserwerbs neben die Theorie und das Experiment. Hochwertige IT-Infrastrukturen werden deshalb noch mehr als bisher zu einer notwendigen Bedingung für den wissenschaftlichen Erfolg. Der nähere Blick auf moderne Hochleistungsrechner lässt allerdings den Trend zu heterogenen Many-Core-Architekturen erkennen, die von immer weniger Anwendungen effizient genutzt werden können. In der jetzigen Situation werden daher oft wesentlich zu große Rechner-Ressourcen verbraucht und damit (1) die eigenen wissenschaftlichen Fragestellungen aufgrund der akzeptierbaren Rechenzeiten beschnitten, (2) andere Projekte im Wettstreit um begrenzte Hochleistungsrechner-Ressourcen behindert und (3) die realen IT-Kosten pro wissenschaftlicher Erkenntnis erhöht.
Die DFG möchte in dieser Situation effizientes Hochleistungsrechnen für mehr exzellente Forschung unterstützen. Das Schwerpunktprogramm „Software for Exascale Computing“ (SPP 1648) etwa adressiert grundlagenorientierte Fragestellungen zur Software für anstehende Rechnerarchitekturen. Ergebnisse dieser und ähnlicher Initiativen werden dazu führen, dass zukünftige Hochleistungsrechner mit besserer Effizienz genutzt werden können. Allerdings müssen dazu zusätzlich die potenziellen Nutzer aus den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen auch an die hardwarespezifischen Möglichkeiten innovativer Softwaretechnologien herangeführt werden. Hier kann eine angemessene Dienststruktur an den Hochschulen, insbesondere an Standorten mit Hochleistungsrechnern der Ebene 2 oder 3, Wirkung entfalten. Angebote systematischer Leistungsoptimierung umfassen die Analyse der genutzten Algorithmen und ihrer Implementierung, die Identifizierung des Verbesserungspotenzials und die Umsetzung gezielter Code-Optimierungen.
Ziel dieser Ausschreibung ist es daher, auf die Chancen effizienter Nutzung von Hochleistungsrechnern aufmerksam zu machen und die Entwicklung von geeigneten Dienststrukturen zur Unterstützung des Performance Engineerings anzustoßen. Die DFG ruft damit auch zu einem Ideenwettbewerb auf, an dessen Ende – im Rahmen einer Evaluierung der erfolgreichen Projekte – eine DFG-Empfehlung zu geeigneten Vorgehensweisen stehen soll.
Erfolgreiche Anträge stellen Konzepte für die Identifizierung, Umsetzung und Quantifizierung von Code-Effizienzsteigerungen in den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen sowie Erfolg versprechende Wege zur Sensibilisierung und Akzeptanz bei den Hochleistungsrechner-Nutzern vor. Gefördert werden können für eine Projektdauer von bis zu drei Jahren die notwendigen Personalmittel (bis zu etwa zwei Stellen pro Standort), die Ausrichtung von Informations- und Weiterbildungsangeboten und projektspezifische Reisemittel. Die Förderung von Software oder Geräten ist in dieser Ausschreibung nicht vorgesehen, da hierfür neben der Grundausstattung bereits andere Verfahren existieren (z. B. Forschungsgroßgeräte nach Art. 91b GG, Großgeräte der Länder).
Diese Ausschreibung adressiert explizit standortweite oder ortsübergreifende Konzepte für die Bereitstellung von Diensten für das Performance Engineering wissenschaftlicher Software. Konzepte, die sich auf die Code-Optimierung in einem bestimmten Softwareprojekt beschränken, liegen nicht im Fokus dieser Ausschreibung.
Anträge können ab dem 11. Januar 2016 bis zum 24. Februar 2016 als Sachbeihilfeantrag unter Berücksichtigung des Leitfadens 54.01 für Projektanträge bei der DFG eingereicht werden. Die Antragstellung erfolgt ausschließlich über das elan-Portal – dieses steht Ihnen für die Erfassung der antragsbezogenen Daten und zur sicheren Übermittlung von Dokumenten unter https://elan.dfg.de zur Verfügung. Bitte wählen Sie unter der Rubrik „Einzelförderung“ die „Sachbeihilfe“ und die Ausschreibung „Performance Engineering“ aus.
Falls es sich bei dem Antrag um Ihren ersten Antrag bei der DFG handelt, berücksichtigen Sie bitte, dass Sie sich vor der Antragstellung im elan-Portal registrieren müssen. Die Bestätigung der Registrierung erfolgt in der Regel bis zum darauffolgenden Arbeitstag. Ohne vorherige Registrierung ist eine Antragstellung nicht möglich.
Wenn Sie vorhaben, einen Antrag einzureichen, so schicken Sie uns bitte eine kurze informelle Absichtserklärung per E-Mail bis zum 6. Januar 2016. Bitte nennen Sie in dieser Erklärung die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, mit denen Sie in den vergangenen drei Jahren kooperiert haben beziehungsweise eine Kooperation planen. Nach der Sichtung der Absichtserklärungen wird die DFG an dieser Stelle bekanntgeben, ob die Anträge in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden müssen.
Wichtiger Hinweis: Bitte reichen Sie Ihre Anträge in englischer Sprache ein.
Das elan-Portal der DFG ist zu finden unter:
Das Merkblatt des Moduls Sachbeihilfe (DFG-Vordruck 50.01) und der Leitfaden für die Antragstellung – Projektanträge (DFG-Vordruck 54.01) stehen im Internet zur Verfügung unter:
Ansprechperson in der DFG-Geschäftsstelle: