Im November nahm die DFG zusammen mit weiteren deutschen Wissenschafts- und Förderorganisationen an Delegationsreisen des BMBF und des DWIH-Moskau teil, die im Rahmen des Deutsch-Russischen Wissenschaftsjahres organisiert wurden. Ziel der Informationsreisen nach Archangelsk und Vladivostok war der Ausbau der Zusammenarbeit mit den neu gegründeten Föderalen Universitäten und den Forschungszentren der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) in den Regionen.
Auf dem „Tag der deutschen Wissenschaft“ am 10.11. in Vladivostok wurde die DFG durch Dr. Christian Schaich, zuständig für die Kooperationen mit Osteuropa und den GUS-Staaten, vertreten. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Max-Plank-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) wurden vor 150 Teilnehmern Möglichkeiten der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Deutschland präsentiert. In Vladivostok ist neben der Fernöstlichen Föderalen Universität (FENU) mit 24.000 Studierenden die Fernöstliche Abteilung der RAN beheimatet, die 7.000 Mitarbeiter an 37 Forschungsinstituten vereint. Die DFG fördert im Fernen Osten Russlands bereits seit längerem bilaterale Projekte aus der Zoologie, der Geologie und der Paläontologie.
Vom 21. - 23.11. reiste Dr. Jörn Achterberg, Leiter des Moskauer Verbindungsbüros der DFG, mit dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus Moskau (DWIH) nach Archangelsk. An der Nördlichen (Arktischen) Föderalen Universität (NARFU) diskutierten Vertreter von AvH, DAAD, DFG und der Freien Universität Berlin mit dem „Verband Junger Wissenschaftler in Russland“ (ROSMU) und den rund 100 Teilnehmern in Plenarsitzungen und Workshops Karrierechancen des Nachwuchses und Förderprogramme mit Deutschland. Zudem wurden Gespräche im Rektorat der Universität, im Wissenschaftsministerium und im Präsidium des regionalen Wissenschaftszentrums der RAN geführt. Die Föderale Universität mit ihren 23.000 Studierenden und die Akademie-Institute bieten insbesondere Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen der Arktisforschung, der Ozeanologie, der Ökologie, der Biologie, der Chemie und der Geologie.
Zum Kreis der neuen Föderalen Universitäten zählen neben Archangelsk und Vladivostok sechs Hochschulen in Kaliningrad, Kazan, Krasnoyarsk, Rostov, Yakutsk und Yekaterinburg. Diesen Föderalen Hochschulen und weiteren 29 Nationalen Forschungsuniversitäten wurden für die kommenden fünf Jahre Fördergelder in Höhe von mindestens 5 Mrd. RUR (ca. € 125 Mio.) zugesichert. Damit werden - ähnlich wie in der deutschen Exzellenzinitiative - Leuchttürme der Forschung und Wissenschaft in Russland geschaffen, die auch für deutsche Hochschulen neue Perspektiven der Zusammenarbeit bieten. Insbesondere für die großen Wissenschaftszentren außerhalb von Moskau und St. Petersburg ist dies von Bedeutung, da ihr Potenzial über die Landesgrenzen hinweg sichtbarer wird und Kooperationen auch aus eigenen Mitteln gefördert werden können.
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