Roadshow deutscher Forschungs- und Fördereinrichtungen im Südwesten der USA
Gemeinsam mit den American Friends of the Alexander von Humboldt Foundation (AFAvH), dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) New York, Fraunhofer USA und dem Wissenschaftsreferat der Deutschen Botschaft hat das Nordamerika-Büro der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Anfang April eine Besuchswoche bei Hochschulen im US-amerikanischen Südwesten durchgeführt. Sie spielen in der deutschen Wahrnehmung eine eher untergeordnete Rolle, werden jedoch von der Carnegie Classification zu den derzeit 187 forschungsstärksten Universitäten des Landes gezählt.
Delegation und Universitätsverwalter an der Universität von Arizona in Tuscson. (v.l.n.r.) Arnulfo Acedo, Chris Strowa, Danielle Barefoot, Horst Hahn, John Hildebrand, Evelina Santa-Kahle, Thomas Schuelke, Georg, Hanni Geist, Jessica Hamilton
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Ziele der Reise, die an die University of Arizona (UA), Tucson, die Arizona State University (ASU), Phoenix, die Northern Arizona University (NAU), Flagstaff, die University of New Mexico (UNM), Albuquerque, und die University of Nevada (UNLV), Las Vegas, führten, waren zum einen das bessere Kennenlernen der jeweiligen Alleinstellungs- und Exzellenzmerkmale und zum anderen, Informationen zu Kooperationsmöglichkeiten mit deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, auch auf der Ebene von Entwicklung und Lehre, sowie zu entsprechenden Förderinstrumenten anzubieten. Die zwischen vier und sechs Stunden dauernden Besuche begannen jeweils mit einer informellen Gesprächsrunde, an der die Leitungsebene der Hochschule (in der Regel Vice President International, Vice President Research, Provost und international aktive Deans) teilnahm. Auf diese folgte eine Informationsveranstaltung für Studierende und international mobile Forscher*innen und schließlich der Besuch der jeweiligen überregional oder auch international renommierten Hochschule.
An der UA stand ein Besuch des Richard F. Caris Mirror Lab auf dem Programm, in dem weltweit einzigartige Spiegel für optische Teleskope hergestellt werden und in dem derzeit die sieben, jeweils mehr als im Durchmesser acht Meter großen Spiegel für das Giant Magellan Telescope (GMT) gegossen und geschliffen werden. An der ASU ist man besonders stolz auf den CXFEL, einen sehr kompakt gebauten und damit international zurzeit einzigartigen Röntgen-Laser, der noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden und Erkenntnisgewinne in vielen lebens- und materialwissenschaftlichen Bereichen erheblich beschleunigen soll. Die NAU ist sehr erfolgreich bei der Integration von Indigenen und strich daneben besonders die Erfolge des Cardiovascular Biomechanics Lab und die anwendungsbezogene Forschung und Lehre in den verschiedenen Laboren des Steve Sanghi College of Engineering hervor. Die vor allem als „Hispanic-Serving Institution“ bekannte UNM hebt sich auf der einen Seite durch ihre Medizinerausbildung und ihre Law School und auf der anderen Seite durch einen technischen Schwerpunkt hervor, bedingt durch die Nähe zu den vom Department of Energy finanzierten Sandia National Laboratories und zu Forschungslaboren der US Air Force. An der UNLV, entwickelt man, wenig erstaunlich, Glücksspiele nach wissenschaftlichen Methoden, beeindruckend war dort aber auch die Robotik-Entwicklung, die beim Besuch von Blackfire Innovationgezeigt wurde.
Bei allen fünf Hochschulbesuchen konnte Deutschland als international führender Standort für Forschung, Bildung und Innovation positioniert werden, der im aktuellen transatlantischen Kontext vielfältige Möglichkeiten für wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit und studentischen Austausch bietet. Dies sollte – das war ein besonderer Wunsch der Deutschen Botschaft – jenseits der beiden Küsten und der überschaubaren Anzahl an mit Deutschland bereits kooperierenden Hochschul- und Wissenschaftsstandorten in den USA gezeigt werden. Durch die Roadshow wurden bestehende Netzwerke gestärkt und neue Verbindungen geschaffen und insgesamt dazu beigetragen, den Dialog zwischen deutschen und amerikanischen Akteuren der Wissenschaft und Forschung zu fördern und gemeinsame Projekte und Initiativen zu entwickeln. Für einen späteren Zeitpunkt im Jahr ist eine ähnliche Roadshow für das Ohio Valley und den „Rust Belt“ der USA geplant.