(03.03.20) “Daten sind das neue Öl” – mit diesem enigmatischen Ausspruch eröffnete Prof. Ranjan Bose, Direktor des IIIT Delhi, die vierte Spring School des DFG-geförderten Schwerpunktprogramms „Algorithms for Big Data“ (SPP 1736). Zum dritten Mal wählten die Projektleiterinnen und -leiter des Schwerpunktprogramms damit Indien als Austragungsort ihrer jährlichen Spring School; die diesjährige School fand im Februar 2020 in New Delhi statt. „Dies war für uns eine ganz natürliche Entscheidung“, so Prof. Dorothea Wagner (KIT Karlsruhe). Im Feld des Algorithm Engineering gebe es in Indien eine ganze Reihe sehr starker Forschungsgruppen und Institute, die sich als Partner des Programms anböten.
In mehreren Hinsichten war die Indisch-Deutsche Spring School „Algorithms for Big Data“ höchst divers. Sie wurde von Expertinnen und Experten aus Indien und Deutschland getragen; einige weitere reisten aus den USA an. Sie umfasste Beiträge aus der akademischen Welt sowie von Vertretern von Konzernen wie Apple oder Uber. Und sie deckte das ganze Spektrum von theoretischer Mathematik und Informatik bis zu konkreten Anwendungsfällen des Algorithmic Engineering ab. Die thematische Klammer bestand dabei in algorithmischen Zugängen zu großen Datenmengen – Big Data.
Die studentischen und erfahreneren Teilnehmenden konnten sich austauschen über Entwicklungen der linearen Algebra oder der Graphentheorie, aber auch über anwendungsnähere Themen wie dem koordinierten Einsatz parallel angeordneter CPUs in komplexen Rechenoperationen oder aktuelle Fragen der Bilderkennung. „Algorithmen für die Bearbeitung großer Datenmengen gibt es in ganz verschiedenen Formen – unsere Spring School ermöglichte es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, auf kompakte Weise viele Facetten solcher Algorithmen kennenzulernen“, erklärt Prof. Ulrich Meyer (Uni Frankfurt). Aber die Teilnehmenden hatten auch Zeit für persönlichen, „interkulturellen“ Austausch. „Spring Schools haben nicht nur wissenschaftliche Ziele“, so Müller. „Die interkulturelle Dimension ist ebenso wichtig. Aus diesem Grund war es so interessant für das SPP 1736 nach Indien zu kommen. Wir sind nun zum dritten Mal hier!“
Der Verbund „Algorithms for Big Data“ ist eines der derzeit von der DFG geförderten Schwerpunktprogramme. Schwerpunktprogramme ermöglichen die landesweite Zusammenarbeit teilnehmender Forschender in Feldern, in denen besondere wissenschaftliche Fortschritte festzustellen sind oder anstehen. Schwerpunktprogramme werden vom Senat der DFG einer Laufzeit von in der Regel sechs Jahren eingerichtet. Das Indienbüro der DFG steht Leiterinnen und Leitern von DFG-Projekten (aus allen Förderlinien) mit Interesse an Indienkooperationen gerne mit Rat und Tat zur Hilfe.