DFG erweitert ihre Präsenz in Lateinamerika / Deutsches Wissenschafts- und Innovationshaus eröffnet
Mit einer erweiterten Präsenz und in neuer Umgebung will die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Forschungskooperationen zwischen Deutschland und Lateinamerika mit Schwerpunkt Brasilien weiter stärken. In São Paulo, dem wichtigsten Forschungs- und Wirtschaftsstandort Lateinamerikas, wurde am 14. Februar das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) eröffnet. Die feierliche Eröffnung durch Bundesaußenminister Guido Westerwelle und dem Präsidenten des brasilianischen Forschungsrates CNPq, Professor Glaucius Oliva, ist auch der Startschuss für das neue DFG-Büro Lateinamerika, das als Partner im DWIH angesiedelt ist.
Von hier aus will die DFG die bereits bestehenden Kontakte zu Forschungsförderorganisationen, Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Lateinamerika ausbauen und weitere begründen. Im Zentrum der Aktivitäten steht dabei Brasilien. Im fünftgrößten Staat der Erde haben Wissenschaft, Technologie und Innovation in den vergangenen zehn Jahren ein bemerkenswertes Wachstum erlebt; kein anderes lateinamerikanisches Land investiert so viel in Forschung und Nachwuchsförderung und ist daher auch für die DFG von besonderem Interesse. Weitere Schwerpunktländer der DFG-Kooperation sind Argentinien, Chile, Kolumbien und Mexiko.
Die DFG-Präsenz folgt dem wachsenden Kooperationsinteresse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland und Lateinamerika, das sich bereits in den vergangenen Jahren in einer steigenden Zahl geförderter Projekte gezeigt hat. Der Großteil davon wird gemeinsam mit lateinamerikanischen Partnerorganisationen gefördert, wobei das Spektrum von Anbahnungs- und Einzelprojekten bis hin zu größeren Forschungsverbünden wie Forschergruppen und Internationalen Graduiertenkollegs reicht. Alleine seit 2009 hat die DFG in Brasilien und den vier weiteren Schwerpunktländern Lateinamerikas insgesamt mehr als 170 Forschungskooperationen mit Partnern in Deutschland bewilligt, die auf deutscher Seite mit insgesamt 19 Millionen Euro gefördert wurden.
Für ihre verstärkten Aktivitäten sieht die DFG das neue Wissenschafts- und Innovationshaus in São Paulo als guten Ausgangspunkt. Neben ihr sind hier auch die Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst sowie mehrere deutsche Universitäten und Fachhochschulen mit Repräsentanzen vertreten. Damit sind in São Paulo genauso viele deutsche Wissenschaftsorganisationen, Universitäten und Fachhochschulen unter einem gemeinsamen Dach tätig wie zum Beispiel in New York. Dies schafft eine deutlich höhere Sichtbarkeit für jeden einzelnen Partner im DWIH wie auch für den Wissenschaftsstandort Deutschland insgesamt.