Workshop mit Hochschulleitungen im Rahmen der Umsetzung der Forschungsorientierten Gleichstellungs- und Diversitätsstandards
Potentiale erkennen, halten und maximal entfalten
Im Jahr 2022 hat die DFG die Forschungsorientierten Gleichstellungs- und Diversitätsstandards (FOGD) um den Aspekt Diversität erweitert. Ende 2024 reichten die Leitungen der DFG-Mitgliedshochschulen ihre integrativen Berichte mit Erfahrungen der vergangenen Jahre ein. Auf Einladung der DFG trafen sich die Hochschulleitungen am 25. Juni 2025 zu einem Workshop im Jügelhaus der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main. Ziel war der kollegiale Austausch und die gegenseitige Beratung auf Basis der eingereichten Berichte.
DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker begrüßte die Teilnehmer*innen des Workshops.
© DFG / Schepp
Die DFG-Präsidentin Katja Becker eröffnete den Workshop. Die anwesenden Präsident*innen und Rektor*innen, Vizepräsident*innen und Prorektor*innen diskutierten Best-Practice-Beispiele ihrer Hochschulen, tauschten sich über aktuelle Herausforderungen aus und berieten sich gegenseitig in konstruktiver Atmosphäre.
Ein wichtiges Element des Workshops war eine durch Gülay Çağlar moderierte Diskussion zur intersektionalen Verschränkung von Gleichstellung und Diversität. Einleitend gab die Professorin für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Gender und Diversity von der FU Berlin einen kondensierten fachlichen Vortrag zum Thema. Darin wurde beleuchtet, dass die Förderung von Diversität noch ein relativ neues Handlungsfeld für die Hochschulen ist. Bislang würden Ungleichheitsdimensionen häufig noch additiv betrachtet, doch eine bessere Verzahnung führe zu einer umfassenderen Diversitätsarbeit, so Çağlar. Dafür müssen die entsprechenden Strukturen auf- und ausgebaut und die Förderung von Diversität in die bestehenden Prozesse und Instrumente der Hochschulen implementiert werden. Statt eines „One size fits all“-Konzepts müsse der jeweilige Standort beachtet und Priorisierungen und Schwerpunkte gesetzt werden. Das alles brauche Zeit, die jedoch genommen werden solle, um Potenziale zu erkennen, zu halten und maximal zu entfalten.
In parallelen Modulen gingen die Hochschulleitungen dann am Nachmittag in den intensiven fachlichen Austausch zu Themen wie Resilienz im Zusammenhang mit Angriffen auf gleichstellungspolitische Themen und Strukturen, Prozesse und Steuerungsinstrumente zur Förderung von Chancengleichheit und Diversität sowie wissenschaftliche Karrierewege.
Am Ende wurden die Diskussionspunkte in einer abschließenden Runde zusammengeführt und es gab einen Ausblick auf den zweiten Berichtszyklus, der mit der Veröffentlichung des Leitfadens im Juli 2026 beginnt.
Im Workshop zeigte sich, wie wertvoll die persönlichen Begegnungen von Hochschulleitungen sind. Auch der Austausch zu Best-Practice-Beispielen und den (zukünftigen) Herausforderungen in der Gleichstellungs- und Diversitätsarbeit erwies sich als wichtig und trug zur gemeinsamen Reflexion und Weiterentwicklung der Themen bei.
An dieser Stelle finden Sie weitere Informationen zur Zusammensetzung der AG FOG(interner Link).