Deutsch-Russische WTZ-Sitzung

(15.07.20) Ende Juni fand eine Sitzung der Gemischten Deutsch-Russischen Kommission zur Wissenschaftlich-Technologischen Zusammenarbeit (WTZ) zwischen Deutschland und Russland als Videokonferenz statt. In dem turnusmäßigen Treffen einigten sich beide Seiten auf die Fortsetzung einer Vielzahl von Kooperationen im Bereich von Bildung, Forschung und Technologie. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verwies dabei auf ihre themenoffenen Ausschreibungen mit ihren russischen Partnerorganisationen und drei Jubiläen in der bilateralen Zusammenarbeit.

Neben den zuständigen Fachministerien beider Länder, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Ministerium für Wissenschaft und Hochschulbildung (MON) berichteten Vertreter verschiedener Forschungs- und Förderorganisationen über die zukünftige Ausgestaltung der deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen. An der Sitzung nahmen auch die DFG und ihre Partnerorganisationen Russian Foundation for Basic Research (RFBR), Russian Science Foundation (RSF) und die Russian Academy of Sciences (RAS) teil.

Die Tagesordnung der Sitzung wurde durch die auf 10 Jahre angelegte Deutsch-Russische Roadmap für die Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation des BMBF und des MON von 2018 vorgegeben, die inhaltlich in vier Säulen untergliedert ist:

  1. Großforschungsinfrastrukturen
  2. Thematische Prioritäten
  3. Nachwuchsförderung
  4. Innovation, Wissenschaft und Gesellschaft.

Dabei beteiligt sich die DFG vor allem an Säule (2) durch ihre themenoffenen Ausschreibungen mit den russischen Partnerorganisationen und an Säule (3) durch die Förderung Internationaler Graduiertenkollegs und die Deutsch-Russischen Nachwuchswochen. Seitens der RFBR ergingen Glückwünsche an die DFG zu ihrem 100-jährigen Bestehen. Die DFG ihrerseits verwies gleich auf drei Jubiläen in der bilateralen Zusammenarbeit mit ihren russischen Partnerorganisationen, die 2020 gemeinsam begangen werden:

  • vor 50 Jahren (1970) unterzeichnete die DFG den ersten Kooperationsvertrag mit der großen Akademie der Wissenschaften (Academy of Sciences of the USSR);
  • vor 25 Jahren (1995) nahm die DFG ihre Beziehungen zur Russian Foundation for Basic Research (RFBR) auf;
  • vor 5 Jahren (2015) erfolgte die erste gemeinsame Ausschreibung der DFG mit der neu gegründeten Russian Science Foundation (RSF).

Auf der Grundlage dieser Abkommen und vor allem ihrer Präsenz vor Ort mit dem Auslandsbüro Büro in Moskau konnte die DFG allein in den letzten drei Jahren (2017-2019) über 300 Projekte mit russischer Beteiligung fördern. In diesen vielfältigen Kooperationen wird nicht nur in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, sondern in allen Bereichen der Grundlagenforschung, also auch in den Geistes- und Sozialwissenschaften, Spitzenforschung und Nachwuchsförderung betrieben.

Vor allem die Ankündigung zur nächsten DFG-RFBR-Ausschreibung Ende 2020 stieß auf breites Interesse. So nutzen die Partnerorganisationen ihre enge Zusammenarbeit auch zur Bewältigung aktueller Fragestellungen in der Corona-Krise, damit russische und deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch gemeinsame Lösungsansätze in der „Pandemieforschung“ verfolgen können.

Bericht des russischen Wissenschaftsministeriums (Minobrnnauki)

Bericht der RFBR