Information für die Wissenschaft Nr. 91 | 7. November 2025

DFG fördert Projekte für ressourceneffizientere Großgerätenutzung in der Forschung

Neun projektförmige Vorschläge aus einem Ideenwettbewerb erhalten Förderung von insgesamt rund 5,5 Millionen Euro 

Mit dem Betrieb wissenschaftlicher Großgeräte ist oftmals ein hoher Ressourceneinsatz verbunden. Um das Potenzial in Bezug auf die Steigerung der Ressourceneffizienz auszuloten, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Jahr 2023 einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, der mit 75 Ideen aus vielen verschiedenen Wissenschafts- und Technologiebereichen auf beachtliche Resonanz stieß. Der Ausschuss für Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik hat in 15 Fällen Einreichungen mit projektförmigem Charakter zu einer Antragstellung aufgefordert. Für die Begutachtung wurden neben den üblichen DFG-Kriterien spezifische Fragen, etwa zu den prospektiven Ressourceneinsparungen oder zur Signalwirkung und positiven Implikationen für die Wissenschaft, formuliert. 

Gefördert mit einem Volumen von insgesamt rund 5,5 Millionen Euro (zzgl. Programmpauschale) werden die Vorhaben:

  • Fernzugriff zur Durchführung chromatographisch gekoppelter SAXS-Messungen an Synchrotronstrahlungsquellen für mehr Nachhaltigkeit (Clement Blanchet, Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie, Hamburg; Sander Smits, Universität Düsseldorf)
  • Jagen und Sammeln – Aufbereiteter Wasserstoff aus Forschungsprojekten zur Versorgung von Großgeräten mittels elektrochemischer Kompression und Metallhydriden (Inga Bürger, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Stuttgart; Michael Heere, TU Braunschweig; Daniel Schröder, TU Braunschweig)
  • SLICES-Sustainability – Eine nachhaltige digitale Forschungsinfrastruktur für vernetzte IT-Systeme (Georg Carle, TU München; Sebastian Gallenmüller, TU München)
  • Steigerung der Ressourceneffizienz in der Lichtmikroskopie durch Qualitätskontrolle und Standards (Janina Hanne, German BioImaging, Konstanz; Hella Hartmann, TU Dresden; Roland Nitschke, Universität Freiburg)
  • TurboHeTra – Zweiflutiges kryogenenes Transfersystem mit Pumpe zur verlustreduzierten Flüssigheliumversorgung (Christoph Haberstroh, TU Dresden)
  • Entwicklung von ressourceneffizienter Transmissionselektronenmikroskopie zur Demokratisierung ihres Einsatzes in der Materialforschung (Walid Hetaba, Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion, Mülheim; Christoph Koch, HU Berlin; Thomas Kosch, HU Berlin; Ulf Leser, HU Berlin)
  • Flamingo: modulare, nachhaltige Lichtblattmikroskopie (Jan Huisken, Universität Göttingen)
  • Effizienzsteigerung durch autonome „closed-loop“ Synchrotron- und Neutronenstreuexperimente durch maschinelles Lernen (Frank Schreiber, Universität Tübingen)
  • CryoCLEM Probentransferlösungen zur nachhaltigen Nutzung von Kryomikroskopen (Roland Thünauer, Universität Hamburg)

Der Ideenwettbewerb war zudem impulsgebend für weitere Maßnahmen im Bereich der gerätebezogenen Forschungsförderung der DFG. So wurden die Beschreibungen von Förderprogrammen und gerätespezifische Hinweise angepasst, um bestehende Möglichkeiten der Verfolgung ökologischer Nachhaltigkeitsziele deutlicher herauszustellen. Neben geringerem Ressourcen- und Energieverbrauch von Geräten wird insbesondere die Verlängerung der wissenschaftlichen Nutzungsperspektive – etwa durch Ertüchtigung und Erneuerung vorhandener Großgeräte – als zielführend angesehen. Große Aufmerksamkeit in der Wissenschaft findet in diesem Zusammenhang eine mit der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) abgestimmte Maßnahme im Forschungsgroßgeräteprogramm. Diese ermöglicht bis Ende des Jahres eine Antragstellung in diesem Programm auch unterhalb der üblichen Schwellenwerte. Beantragt werden können Mittel für Investitionen, die auf Umnutzung, Erneuerung und Ertüchtigung vorhandener Großgeräte abzielen. Idealerweise trägt die Förderung der Vorhaben zur Erneuerung dazu bei, die Notwendigkeit der Beschaffung neuer Geräte deutlich hinauszuzögern. 

Weiterführende Informationen 

Informationen zum DFG-Angebot zur gerätebezogenen Forschungsförderung finden Sie hier(interner Link).

Informationen zur zeitlich befristeten erweiterten Antragsmöglichkeiten zur Geräteerneuerung finden Sie hier(interner Link).

Kontakt

Fachlicher Ansprechpartner
Dr. Michael Royeck
E-Mail: michael.royeck@dfg.de
Telefon: +49 (228) 885-2976