Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert im Rahmen dieser Großgeräteinitiative die neue Bildgebungsmethode „Magnetic Particle Imaging (MPI)“. Die mögliche Förderung beinhaltet die Bereit-stellung eines MPI-Geräts für die biomedizinische Bildgebung.
Die neue Bildgebungsmethode MPI zeichnet sich dadurch aus, dass mithilfe magnetisierbarer Nanopartikel ohne Strahlenbelastung mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung quantitative dreidimensionale Bildinformation gewonnen werden kann. Die MPI-Methode befindet sich in der experimentellen Phase der Entwicklung. Mit diesen MPI-Scannern sollen sowohl Grundlagenfragen untersucht als auch Möglichkeiten für klinische Anwendungen im Tiermodell erprobt werden. Ein weiterer Schwerpunkt wird in der Entwicklung von geeigneten Nanopartikeln gesehen.
Ziel der Initiative ist es, deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern möglichst schnell den Zugang zu dieser neuen Technologie zu ermöglichen. Die bislang nur in Ansätzen erkennbaren Möglichkeiten der MPI-Methode sollen exploriert und in den relevanten Forschungsfeldern angewendet werden. Erfolgreiche Anträge belegen durch die skizzierten Forschungsprojekte und Anwendungsfälle, dass die antragstellende Gruppe über die notwendige Expertise auf der methodischen Seite verfügt und dass durch die geplanten Vorhaben der Stellenwert des MPI-Verfahrens auch im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren gezeigt werden kann.
Von den Bewerbern wird erwartet, dass sie das Gerät durch eigene Forschungsvorhaben sowie durch die Beteiligung an interdisziplinären Projekten in nennenswertem Umfang auslasten. Darüber hinaus sollen bis zu 20 Prozent der Hauptnutzungszeit auch anderen Arbeitsgruppen in Deutschland zur Verfügung stehen können, bei entsprechender Beteiligung an den Betriebskosten. Um sicherzustellen, dass dieser erweiterte Nutzerkreis einen geregelten Zugang zu den Geräten erhält, wird eine Bewilligung an die Auflage geknüpft, eine Nutzerordnung zu schaffen. In den Anträgen sollen neben den wissenschaftlichen Zielsetzungen und entsprechenden Realisierungskonzepten auch die Nutzungskonzepte konkret beschrieben werden.
Aus den Anträgen muss erkennbar sein, dass ausgewiesene Expertise und Forschungserfahrung sowohl im Bereich der experimentellen als auch klinischen Bildgebung vorliegen. Auf dieser Basis soll ein grundlagenorientiertes Forschungs¬programm formuliert werden, welches die relevanten medizinischen und naturwissenschaftlich-technischen Fächer miteinander verbindet. Sowohl die Entwicklung neuer geeigneter Methoden zur Bilddatenakquisition und -auswertung als auch die Anwendung der MPI für konkrete Fragestellungen sollen dazu dienen, das Potenzial der MPI-Methode aufzuzeigen. Bei der Entwicklung und Verwendung der magnetischen Nanopartikel sollen mögliche Risiken, auch für einen späteren klinischen Einsatz, Beachtung finden.
Vorausgesetzt wird, dass für die Installation eines solchen Systems geeignete Räumlichkeiten und Infra-struktur sowie ausreichend erfahrenes wissenschaftliches und technisches Personal zur Verfügung stehen. Die Folgekosten für Betrieb und Wartung müssen von den antragstellenden Gruppen beziehungsweise Institutionen übernommen werden.
Anträge, die diese Voraussetzungen erfüllen, können in englischer Sprache unter Berücksichtigung des Leitfadens 54.01e für Projektanträge bis zum 2. April 2012 bei der Geschäftsstelle der DFG, Kennedyallee 40, 51375 Bonn, unter dem Kennwort „Großgeräteinitiative MPI“ eingereicht werden.
Das Merkblatt zu Sachbeihilfen mit Leitfaden für die Antragstellung (DFG-Vordruck 54.01e) steht im Internet zur Verfügung unter:
Ansprechpartner bei der DFG: