Information für die Wissenschaft Nr. 2 | 8. Januar 2010

Informationsinfrastrukturen für Forschungsdaten

In den meisten wissenschaftlichen Vorhaben werden als Ergebnis von Experimenten, Untersuchungen, Umfragen oder Quellenstudien digitale Daten produziert. Diese Forschungsdaten bilden die Basis für wissenschaftliche Erkenntnisse und Publikationen aus den Projekten, dienen als Beleg für die erzielten Ergebnisse und sind die Grundlage für weitere Forschung. Viele dieser Daten werden jedoch nicht in geeigneter Weise archiviert und für eine mögliche Nachnutzung bereitgehalten. Dies ist unter anderem darin begründet, dass in vielen Disziplinen geeignete Informationsinfrastrukturen und begleitende Serviceangebote fehlen.

Es besteht daher Handlungsbedarf, den nachhaltigen Umgang mit Forschungsdaten zu verbessern, um die Daten systematisch zu sichern, zu archivieren und für eine mögliche Nachnutzung bereitzustellen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt mit dieser Ausschreibung im Förderbereich Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS) Vorhaben zur Entwicklung und Optimierung von Informationsinfrastruktur, die auf einen effizienten und nachhaltigen Umgang mit Forschungsdaten abzielen.

Die Vorhaben können in zwei Kategorien eingeteilt werden:

Vorhaben in der ersten Kategorie beabsichtigen, konzeptuell Informationsinfrastrukturen zur Sicherung, Speicherung und Nachnutzung von Forschungsdaten gemäß disziplinspezifischer Anforderungen zu entwickeln und gegebenenfalls aufzubauen.

Vorhaben in der zweiten Kategorie haben zum Schwerpunkt, bereits bestehende leistungsfähige Forschungsdatenrepositorien oder auf Forschungsdaten spezialisierte wissenschaftliche Informationsinfrastrukturen weiter zu professionalisieren und auszubauen.

Das Förderangebot in beiden Kategorien zielt darauf ab, wissenschaftliche Disziplinen dabei zu unterstützen, spezifisch und bedarfsorientiert Anforderungen für die aufzubauenden beziehungsweise weiter zu entwickelnden Strukturen und Forschungsdatenrepositorien zu formulieren und zu definieren. Vertreterinnen und Vertretern der wissenschaftlichen Disziplinen sind aufgefordert, in enger Kooperation mit Expertinnen und Experten aus Infrastruktureinrichtungen Konzepte und Lösungen für überregionale Strukturmaßnahmen zu entwickeln.

Anträge sind bis spätestens den 28. April 2010 an die Geschäftsstelle der DFG, Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme, zu richten.

Ausführliche Informationen zu Voraussetzungen, Fördermöglichkeiten und Ausschreibungsbedingungen finden Sie unter: