(23.11.12) Vom 19.-23.11. fand in Jekaterinburg unter Beteiligung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des DWIH-Moskau das Uraler Wissenschaftsforum 2012 statt. Anlass der hochrangig besetzten internationalen Wissenschaftswoche war ein dreifaches Jubiläum: 80 Jahre Forschung der Akademie der Wissenschaften am Ural, 25 Jahre Uraler Abteilung der Akademie und 20 Jahre Wissenschaftsstiftung Demidov.
Auf Einladung der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) nahm die DFG mit Dr. Christian Schaich, zuständig für die internationale Zusammenarbeit mit Mittel- und Osteuropa/GUS, und Jörn Achterberg, dem Leiter des DFG-Büros Russland/GUS, für das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH-Moskau), an den Festveranstaltungen teil. Begrüßt wurden die Teilnehmer des Forums vom Präsidenten der RAN, Jurij S. Osipov, und dem Gouverneur des Sverdlovsker Gebiets, Evgenij V. Kuyvashev. Zur feierlichen Eröffnung versammelten sich 500 geladene Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in der Großen Aula der Uraler Föderalen Universität.
Gastgeber und Rektor der Hochschule, Viktor A. Koksharov, unterstrich in seiner Rede die Bedeutung der deutsch-russischen Kooperation für seine Hochschule. Der Vorsitzende der Uraler Abteilung der Akademie (URAN), Valerij N. Charushin dankte den Vertretern der DFG als wichtigstem internationalen Partner für die persönlich überbrachten Glückwünsche. Christian Schaich verwies in seinen Grußworten auf die lange Tradition der Beziehungen zwischen DFG und RAN. Bereits zum 200-jährigen Jubiläum der Russischen Akademie reiste 1924 eine Delegation der Vorgängerorganisation der DFG nach Moskau. Jörn Achterberg hob die Attraktivität des Forschungsstandorts Jekaterinburg für Deutschland hervor und verwies auf die zweite deutsch-russische „Woche des jungen Wissenschaftlers“, die im September gemeinsam mit dem DWIH-Moskau organisiert wurde.
Die DFG fördert seit langem zahlreiche Projekte in der Uraler Region, insbesondere auf den Gebieten der Physik, der Chemie und der Mathematik, aber auch in der Zoologie sowie in den Materialwissenschaften, den Wirtschaftswissenschaften, den Alten Kulturen und den Geschichtswissenschaften. Besonders intensive Kooperationen mit Deutschland pflegen die Jekaterinburger Hochschulen und Forschungsinstitutionen, wie z.B. das Institut für Geschichte und Archäologie (UoRAN), das Institut für Metallphysik (UoRAN) und das Institut für Physik und Angewandte Mathematik der Föderalen Universität (UrFU).
Jekaterinburg ist mit über 1,3 Mio. Einwohnern die viertgrößte Stadt Russlands und bildet das administrative Zentrum der drittwichtigsten Region der Russischen Föderation. Als „Fenster nach Asien“ hat Jekaterinburg durch seine Lage am Uralgebirge seit dem 18. Jahrhundert eine besondere Mittlerfunktion zwischen Europa und Asien. Kürzlich fanden hier das erste Gipfeltreffen der BRIC-Staaten (2009) sowie die Regierungskonsultationen und der „Petersburger Dialog“ zwischen Deutschland und Russland statt (2010). Jekaterinburg ist Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft 2018 und Bewerber um die Ausrichtung der Weltausstellung Expo 2020.
Weitere Informationen