(28.06.12) Am 27. Juni lud der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Professor Dr.-Ing. Matthias Kleiner, zum traditionellen Sommerempfang der DFG in Moskau. Vor über 200 Gästen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft dankte er den Vertretern beider Länder für die erfolgreiche Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. So ist es der DFG und ihren Partnern vor Ort in diesem besonderen bilateralen Wissenschaftsjahr gelungen, vor allem mit einer Nachwuchswoche in Kazan und einer ersten Leibniz-Lecture in Moskau neue Akzente in der Kooperation mit Russland zu setzen.
In seinem Grußwort richtete der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation, Ulrich Brandenburg, den Blick aber auch gleichzeitig nach vorn. Denn „Deutschland und Russland: gemeinsam die Zukunft gestalten“ lautet das Motto des Deutschlandjahres in Russland 2012/13, das am 20. Juni in Moskau eröffnet wurde. Dass in diesem bilateralen Jahr auch Wissenschaft und Forschung wieder eine tragende Rolle spielen, belegen die geplanten Aktivitäten der DFG und der anderen Organisationen im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH-Moskau).
Aus besonderem Anlass hielt auch der Vorsitzende des Rates der Russischen Stiftung für die Grundlagenforschung (RFFI), Akademiemitglied Vladislav Panchenko, eine kurze Ansprache. RFFI wurde 1992 den Prinzipien der wissenschaftlichen Selbstverwaltung folgend gegründet und feiert in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum. Die DFG war 1995 die erste europäische Wissenschaftsorganisation, die mit RFFI ein Abkommen zur Förderung von Forschungsvorhaben unterzeichnete. Seitdem konnten Tausende von deutschen und russischen Forschern in Hunderten Projekten und Veranstaltungen auf der Grundlage gemeinsamer Ausschreibungen gefördert werden.
Neben ihrem Präsidenten Professor Kleiner wurde die DFG in diesem Jahr von Dr. Jörg Schneider, Leiter der Gruppe Internationale Zusammenarbeit und Dr. Christian Schaich, zuständiger Direktor für die Kooperationen mit Osteuropa/GUS, begleitet. Gemeinsam mit Dr. Michael Mößle, Programmdirektor in der Gruppe Physik, Mathematik, Geowissenschaften, besuchte die Delegation verschiedene Institutionen in Moskau, u.a. auch Skolkovo. Die „Innovationstadt“ soll das größte internationale Forschungszentrum Russlands mit 30.000 Wissenschaftlern und Ingenieuren werden. Russland investiert hier 1,35 Mrd. Euro bis 2013, um die fünf High-Tech-Bereiche Energie, Informationstechnologie, Telekommunikation, Biomedizin und Atomtechnologien voranzutreiben. Deutsche Hochschulen und Unternehmen sind bereits an der Zusammenarbeit beteiligt.
Zur Vertiefung der Kooperation in der experimentellen und theoretischen Physik der kondensierten Materie, dem Zuständigkeitsbereich von Dr. Michael Mößle, wurden vertiefte Gespräche mit Institutsdirektoren und Wissenschaftlern an der Physikalischen Fakultät der Lomonosov-Universität und am Prochorov General Physics Institute (GPI) in Moskau sowie dem Institute of Solid State Physics (ISSP) in Chernogolovka geführt. An diesen Institutionen fördert die DFG seit über drei Jahrzehnten einen regen Wissenschaftleraustausch. Deutschland ist dabei für viele Forscherteams der wichtigste internationale Kooperationspartner.