Bernd Rendel-Preis 2008

Anerkennung und Ansporn zugleich: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zeichnete eine Nachwuchsforscherin und drei Nachwuchsforscher aus den Geowissenschaften mit dem Bernd Rendel-Preis 2008 aus. Von Schadstoffen in der Atmosphäre bis zu geochemischen Stoffkreisläufen, von der aufschlussreichen Analyse von Werkstoffeigenschaften bis zu neuen Einblicken in den Erdmantel reicht das Spektrum der Forschungen, mit denen sich die vier Preisträger beschäftigen. Sie haben damit bereits in jungen Jahren wichtige und originelle Beiträge zur geologischen Grundlagenforschung geleistet.

Der mit je 2000 Euro dotierte Bernd Rendel-Preis soll den jungen diplomierten, aber zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht promovierten Preisträgern die Teilnahme an internationalen Kongressen und Tagungen ermöglichen. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erhalten den Preis für herausragende Diplomarbeiten, laufende Dissertationen oder andere Forschungsarbeiten.

Die Preise wurden am 30. September im Rahmen der Tagung GEO 2008 in Aachen verliehen.

Preisträgerinnen und Preisträger 2008

Eva Lehndorff, Geologie

Eva Lehndorff arbeitet in der Umweltgeochemie. Die Luftqualität im Ballungsraum Köln untersuchte sie in ihrer im Mai 2008 abgeschlossenen Promotion anhand der Nadeln der Schwarzkiefer. Das so genannte Biomonitoring atmosphärischer Schadstoffe setzt eine breite Datenbasis sowie den Einsatz verschiedener Analysemethoden voraus. Durch ihre anspruchsvolle Diplomarbeit, die bereits den Verteilungsmustern und Quellen von Luftschadstoffen im Großraum Köln nachging, hatte Lehndorff dafür den Grundstein gelegt.

Miguel D. Mahecha, Geoökologie

Miguel D. Mahecha absolvierte sein Studium der Geoökologie in Bayreuth und an der University of Exeter. Nach seinem Diplomabschluss 2006 wechselte er ans Jenaer Max–Planck-Institut für Biogeochemie; derzeit promoviert er am Department Umweltwissenschaften der ETH Zürich. In seiner Dissertation versucht er moderne Methoden und Modelle, zum Beispiel aus der Künstlichen Intelligenz, für das Verständnis globaler biogeochemischer Kreisläufe fruchtbar zu machen. So sollen die viel diskutierten Treibhausglas-Austauschprozesse zwischen den Ökosystemen der Erde und der Atmosphäre besser verstanden werden.

Volker Presser, Mineralogie

Nach nur neun Semestern und mit sehr gutem Erfolg schloss Volker Presser sein Studium der Geowissenschaften und der Mineralogie in Tübingen ab. Materialwissenschaftlich-technisch besonders interessiert, beschäftigte er sich in seiner ambitionierten Diplomarbeit unter anderem mit den Oberflächeneigenschaften und dem Oxidationsverhalten des keramischen Werkstoffs Siliciumcarbid (SiC), der auch industriell genutzt wird. Im Rahmen seines Promotionsstudiums ist er seit März 2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem DFG-geförderten Forschungsprojekt, das sich einer typischen Beanspruchung von SIC-Keramiken widmet – und damit auch aufschlussreich für industrielle Anwendungen ist.

Arno Rohrbach, Mineralogie

Arno Rohrbach schloss sein zügig an der Universität Münster absolviertes Studium der Mineralogie 2003 mit dem Diplom ab. Als Diplomand analysierte er zunächst vulkanisches Gestein (Piriten) von den pazifischen Salomonen-Inseln. Als Doktorand war er an den Universitäten Münster und Bonn tätig und nutzte die Möglichkeiten von „Hochdruck-Experimenten“, bei denen die Druck- und Temperaturbedingungen des Erdmantels bis in eine Tiefe von 450 Kilometern simuliert werden. Wie sich steigender Druck auf Minerale des Erdreichs auswirkt, studierte er in seiner inzwischen fertig gestellten Dissertation, die neue Einblicke in die Geochemie des Erdmantels ermöglicht.

Preisträger und Programm