Vielseitige Forschung in den Geowissenschaften zeichnen die beiden Preisträger des Bernd Rendel-Preises 2016 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aus: Max Frenzel, der sich in seiner Doktorarbeit an der TU Bergakademie Freiberg mit Lagerstättenforschung befasst, und Andreas H. Schweiger, der an der Universität Bayreuth in der Ökologie/Biogeografie promoviert, haben unter den 17 eingegangenen Bewerbungen die Jury überzeugt. Sie erhielten je 1500 Euro für wissenschaftliche Zwecke aus der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verwalteten Bernd Rendel-Stiftung. Das Preisgeld soll den Preisträgerinnen und Preisträgern die Teilnahme an internationalen Kongressen und Tagungen ermöglichen. Verliehen wurde der Bernd Rendel-Preis 2016 am 28. September im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) in Innsbruck.
Max Frenzel hat die Jury vor allem mit seiner vielseitigen wissenschaftlichen Arbeit beeindruckt. Er hat bereits in der Biomineralogie, der Lagerstättenkunde, der Strukturgeologie und der Geochemie gearbeitet und publiziert. Hinzu kommt seine internationale Erfahrung: Vor Beginn seiner Doktorarbeit in der Lagerstättenlehre in Freiberg erhielt er im englischen Cambridge sowohl für seinen BA-Abschluss als auch seinen Master of Geological Sciences „First Class Honours“. Seine Erkenntnisse in der Lagerstättenkunde sind nicht nur wissenschaftlich herausragend, sondern auch gesellschaftlich relevant. Er fragt unter anderem danach, wie verschiedene Rohstofftypen und geologische Faktoren sich auf die globale Verfügbarkeit und mithin die wirtschaftliche Nutzung bestimmter Elemente auswirken. Dazu gehören Gallium, Germanium und Indium, die für moderne Hochtechnologieanwendungen vonnöten sind.
Ökosysteme und ihre komplexen Zusammenhänge sind das Forschungsthema von Andreas H. Schweiger. Er versucht, ihre Reaktionen auf Veränderungen zu verstehen, um so Auswirkungen historischen und gegenwärtigen menschlichen Handelns für die Zukunft abschätzen zu können. Vor der in Angriff genommenen Dissertation an der Universität Bayreuth zum Thema Wasserquellen hat er zunächst Umweltsicherung an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert und danach einen Master of Sciences in Biodiversität und Ökologie in Bayreuth abgeschlossen. Die Jury hob sowohl die Diplomarbeit zur Nahrungsökologie des Steinadlers im Werdenfelser Land als auch die Masterarbeit über Pflanzenwachstum am Kilimandscharo als „ausgezeichnet“ hervor. Außerdem überzeugte Schweiger durch eine hohe Zahl an Publikationen in renommierten Fachjournalen sowie sein Engagement beim Weltkongress der International Biogeography Society im Jahr 2015 in Bayreuth.