Thema Exzellenzinitiative – die DFG zu Gast bei der Universität São Paulo

Nach Veröffentlichung des neuen Internationalisierungsprogramms für die brasilianischen Hochschulen (PRINT) durch die Förderorganisation CAPES bereiten sich die Bildungs- und Forschungseinrichtungen nun auf das Bewerbungsverfahren vor. Die Ausschreibung ist ein erster Schritt in Richtung des geplanten Exzellenzprogramms in Brasilien, das unter anderem die Internationalisierung als Ziel hat. Angesichts des großen Interesses an der deutschen Exzellenzinitiative und diesbezüglichen Erfahrungswerten der DFG führte das DFG-Büro Lateinamerika gemeinsam mit der Universität São Paulo (USP) am 17. November den Workshop „Germany and the Academic Excellence Initiative“ durch. Rund 65 Lehrende und Forschende, darunter auch Institutsdirektoren und Dekane, folgten im Rektoratsgebäude den Vorträgen von Dr. Klaus Wehrberger, stellvertretender Leiter der Abteilung Programm- und Infrastrukturförderung, und Dr. Oliver Wiegner, Programmdirektor aus der Gruppe Sonderforschungsbereiche, Forschungszentren, Exzellenzcluster, aus der DFG-Geschäftsstelle.

„Wir freuen uns, dass Sie heute hier sind und uns mit Ihrer Expertise einen Einblick in das Thema geben werden. Diese Veranstaltung soll uns dabei helfen, unsere Ideen weiter zu konkretisieren und Anregungen für unseren Antrag zu bekommen“, äußerte Vahan Agopyan, der zukünftige Rektor der USP, in seiner Begrüßung.

Wehrberger und Wiegner waren beide direkt in die Durchführung der deutschen Exzellenzinitiative involviert und haben dabei mehr als nur das Bewerbungs- und Auswahlverfahren mit den deutschen Hochschulen begleitet. „Wir haben während der zehnjährigen Programmlaufzeit auch die Herausforderungen und Umbrüche an den antragstellenden Universitäten mitverfolgt“, so die DFG-Vertreter. Die Erfahrung mit dem deutschen Programm hat laut Wiegner gezeigt, dass die organisatorischen und strukturellen Aspekte der Universitäten nicht zu unterschätzen sind. „Die Einführung eines Projekts dieser Größenordnung kann ein herausfordernder Prozess für die jeweilige Institution sein und erfordert daher eine starke Leitungskompetenz an den Hochschulen. Die neu eingerichteten Cluster und Graduiertenschulen mussten koordiniert werden, und das über die eigenen Forschungsprojekte hinaus. Es wurden daher Fachkräfte eingestellt, die Unterstützung bei der Verwaltung der Mittel und der neuen Strukturen leisteten“, erläuterte er. In diesem Zuge haben sich verschiedene Koordinierungskonzepte ergeben, die von demokratischen und partizipativen Organisationsformen bis hin zu stärker hierarchisch gegliederten Modellen reichen.

Gleichzeitig motivierte die deutsche Exzellenzinitiative die Universitäten dazu, ihre administrativen Rahmenbedingungen zu verbessern und zu flexibilisieren. Wehrberger erklärte in seinem Vortrag, dass die Hochschulen ihre Agenda und Arbeitsweise angepasst haben, um im Rahmen des Programms mit dem Wettbewerb Schritt halten und die projektspezifischen Vorgaben und Zeitpläne einhalten zu können. „Die Anstellung neuer Lehrender und Forschender musste schnell erfolgen, denn wenn der Personalfindungsprozess einen Großteil der auf fünf Jahre angelegten Förderzeit in Anspruch genommen hätte, wäre die Durchführung des Projektes gefährdet gewesen.“ Darüber hinaus haben vereinfachte Regeln zur Kooperation mit anderen Universitäten und außeruniversitären Partnern innerhalb des Programms zu einer Intensivierung der interdisziplinären Zusammenarbeit geführt.

Durch Klick auf „Wiedergabe“ sind Sie damit einverstanden, dass Daten an Google übermittelt werden. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung durch Google entnehmen Sie bitte den Datenschutzhinweisen von Google. Informationen zur Verarbeitung durch die DFG und zu Ihrem Recht auf Widerruf der Einwilligungserklärung finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.