DFG veranstaltet Workshop in Kolumbien

Hochschulen aus der Provinz Antioquia haben Interesse an einer Intensivierung der Kooperation mit Deutschland

(30.10.17) Der Besuch des DFG-Präsidenten Peter Strohschneider vor eineinhalb Jahren in Kolumbien hat mit der erstmaligen Veranstaltung eines Workshops zur Kooperation zwischen Deutschland und Antioquia bereits konkrete Ergebnisse hervorgebracht: Bei einem Treffen mit Strohschneider im Februar 2016 zeigten die Rektoren und Vertreter der Hochschulen aus Antioquia großes Interesse an einer Vertiefung der Kooperation mit deutschen Forschenden. Zur gegenseitigen Annäherung und der Analyse des wissenschaftlichen Kooperationspotenzials wurde ein gemeinsamer Workshop beschlossen, der außerdem dazu dienen sollte, die Förderstrukturen der DFG und der kolumbianischen Hochschulen besser kennenzulernen.

Teilnehmende der Hochschulen aus der Provinz Antioquia

Teilnehmende der Hochschulen aus der Provinz Antioquia

© Universidad EAFIT

„Bei unserem Besuch im letzten Jahr haben sich die hohe wissenschaftliche Qualität in Antioquia und das beträchtliche Potenzial für eine Zusammenarbeit mit Deutschland gezeigt. Der Kontakt zwischen den Forschenden und uns – der DFG – soll dazu beitragen, wissenschaftliche Kooperationen zu etablieren und Förderung für Projekte und Mobilität zu ermöglichen“, erklärte Dr. Kathrin Winkler, Leiterin des DFG-Büros Lateinamerika, bei der Eröffnung der Veranstaltung.

Organisiert wurde der Workshop von der DFG, unterstützt von der Universidad de los Andes und der Universidad EAFIT, in der die Veranstaltung stattfand. Die Gastgeberhochschule verfügt über ein Budget von rund 8,6 Millionen Euro für die Finanzierung von Forschungsprojekten und spezielle Instrumente für die Förderung internationaler Kooperationen. An der Einrichtung sind 44 Arbeitsgruppen angesiedelt, von denen 60 Prozent als hervorragend eingestuft wurden. Aus Scopus-Daten geht hervor, dass die Zahl der Publikationen der EAFIT-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler in den letzten 15 Jahren beträchtlich gestiegen ist und mittlerweile bei durchschnittlich 200 Artikeln pro Jahr liegt. Bei den gemeinsamen Publikationen mit ausländischen Partnern nimmt Deutschland den sechsten Platz ein.

Dr. Juan Mejía Arango, Rektor der EAFIT, wies auf die Vielzahl der Initiativen mit Deutschland hin: Die Universität unterhält 18 Kooperationsvereinbarungen mit deutschen Institutionen, darunter auch Mobilitätsprogramme mit dem DAAD und institutionelle Abkommen mit deutschen Hochschulen – insgesamt rund 40 Studierende und Forschende aus Deutschland sind aktuell an der EAFIT angesiedelt. „Wir empfangen auch regelmäßig deutsche Delegationen, von denen sehr viele hierherkommen. Besonders im Bereich der Ingenieurwissenschaften kooperieren wir eng mit Partnern aus Deutschland“, so Mejía.

Außer EAFIT nahmen weitere sieben Hochschulen der sogenannten G8-Gruppe der Provinz Antioquia an der Veranstaltung teil: die Universidad Pontificia Bolivariana (UPB), die Universidad CES, die Universidad Nacional de Colombia in Medellín, die Universidad de Medellín, die Universidad de Antioquia (UdeA), die Corporación Universitaria Lasallista und die Universidad Escuela de Ingeniería de Antioquia. Im Rahmen der Allianz sollen Synergien in Lehre, Forschung und im Dialog mit der Gesellschaft ausgelotet werden, aber auch die Förderung der Mobilität von Studierenden und die gemeinsame Nutzung von Ausstattungen wie Laboren oder Bibliotheken gehören zu den Zielen der Vereinigung.