Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 1999

"Mitglieder einer höchst ehrenwerten Gesellschaft" seien die zehn Preisträger nun, betonte DFG-Präsident Ernst-Ludwig Winnacker bei der diesjährigen Verleihung der Förderpreise im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm in der Aula der Universität Bonn. Mit ihnen umfasse die Liste der Wissenschaftler*innen, die seit 1986 den Preis erhalten haben, nun insgesamt 181 Einträge.

In seiner Ansprache bei der Preisverleihung berichtete der Präsident, dass vor kurzem erstmals das Emmy Noether-Programm der DFG ausgeschrieben worden sei. Winnacker wünschte, dass die Fakultäten bald das erfolgreiche Durchlaufen des Programms als Qualifikation junger Wissenschaftler*innen zum Hochschullehrer anerkennen werden. Er hoffe, so der DFG-Präsident, "dass sich mit der Zeit neben dem einen Nadelöhr Habilitation ein weiteres entwickelt, das unser Qualifikationssystem wieder international wettbewerbsfähig macht."

Auch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, sagte, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses liege ihr besonders am Herzen. Darum wolle man neue Wege beschreiten und "Anreize und Förderstrukturen schaffen, damit auch neuartige, quer zu den Disziplinen liegende Fragestellungen von jungen Forschergruppen aufgegriffen und gegen Verkrustungen durchgehalten werden können." Eigenständigkeit und Selbständigkeit stehe dabei im Vordergrund.

Der Präsident der Ständigen Konferenz der Kultusminister und sächsische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Hans Joachim Meyer, forderte einen "kritisch-konstruktiven Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit." Voraussetzung für eine breite Akzeptanz sei die Öffnung der Forschung zur Gesellschaft. Einen wichtigen Beitrag dazu leiste der Leibniz-Preis. Außerdem stellte er fest, dass fast alle Preisträger an Hochschulen tätig seien. Das sei ein "eindrucksvolles Zeugnis der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hochschulen."

Der mit bis zu drei Millionen DM für einen Zeitraum von fünf Jahren höchstdotierte deutsche Förderpreis wird an Wissenschaftler*innen für herausragende Leistungen vergeben. Die Förderung soll die Arbeitsmöglichkeiten der Preisträger*innen und ihrer Arbeitsgruppen verbessern und ihnen die Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen aus dem Ausland erleichtern.

Preisträger

  • Prof. Dr. Ekkard Brinksmeier, Fertigungstechnik, Universität Bremen
  • Prof. Dr. Bernd Bukau, Zellbiologie, Universität Freiburg
  • Prof. Dr. Joachim Cuntz, Mathematik, Universität Münster
  • PD Dr. Alois Fürstner, Metallorganische Chemie, Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim/Ruhr
  • Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf, Evangelische Theologie, Universität Augsburg
  • Prof. Dr. Ulrich Herbert, Neuere und Neueste Geschichte, Universität Freiburg
  • Prof. Dr. Martin Johannes Lohse, Pharmakologie, Universität Würzburg
  • Prof. Dr. Volker Mosbrugger, Paläontologie, Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Hans-Christian Pape, Neurophysiologie, Universität Magdeburg
  • Prof. Dr. Joachim Ullrich, Experimentalphysik, Universität Freiburg