Prof. Dr. Eike Kiltz - Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2024

Prof. Dr. Eike Kiltz

Prof. Dr. Eike Kiltz

© DFG / David Ausserhofer

Kryptographie, Universität Bochum

Eike Kiltz wird für seine grundlegenden und wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Public-Key-Kryptographie, die Theorie und Praxis nachhaltig geprägt haben, mit dem Leibniz-Preis 2024 ausgezeichnet. Public-Key-Kryptographie erlaubt es, Informationen sicher zu verschlüsseln und über öffentliche Kanäle zu kommunizieren, sichere Verbindungen aufzubauen oder Dokumente digital zu signieren. Die Verschlüsselungstechnik beruht dabei auf der Primfaktorzerlegung großer Zahlen, die sich von herkömmlichen Computern nicht einfach lösen lassen. Die Sicherheit der Public-Key-Verfahren kann nur gewährleistet werden, solange die Berechnung der zugrundliegenden mathematischen Probleme nicht effizient durchführbar ist. Mit der Weiterentwicklung der Quantencomputer steigt in Zukunft die Berechnungsleistung und dadurch das Risiko, dass die verwendeten Schlüssel berechnet werden können. Daher sucht die Wissenschaft intensiv nach neuen kryptographischen Methoden, die auch beim möglichen Einsatz von Quantencomputern sicher wären. Kiltz legt mit seiner Arbeit die Grundlagen für diese neuen Verfahren. Ein von ihm entworfener Beweis hat sich als Grundlage für den Nachweis der Sicherheit neuer Verfahren etabliert. Mit zwei von ihm geleiteten Teams hat Kiltz Vorschläge für gitterbasierte kryptographische Verfahren entwickelt, die vom US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology als künftige Standards für die Post-Quantum-Kryptographie ausgewählt wurden.

Im Jahr 2004 wurde Eike Kiltz an der Ruhr-Universität Bochum in Mathematik promoviert, danach trat er einen einjährigen Aufenthalt als Postdoktorand an der University of California, San Diego, an. Im Anschluss wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Centrum Wiskunde & Informatica in Amsterdam, bevor er 2010 einem Ruf zurück an die Universität Bochum folgte. Dort hat er den Lehrstuhl für Kryptographie inne und leitet heute als einer der Sprecher den Exzellenzcluster „Cyber-Sicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer (CASA)“. Seine Forschungen wurden unter anderem mit einem ERC Consolidator Grant (2013) und einem ERC Advanced Grant (2021) gefördert.

GEPRIS

Weitere Informationen

Der Preisträger im Filmportrait

Durch Klick auf „Wiedergabe“ sind Sie damit einverstanden, dass Daten an Google übermittelt werden. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung durch Google entnehmen Sie bitte den Datenschutzhinweisen von Google. Informationen zur Verarbeitung durch die DFG und zu Ihrem Recht auf Widerruf der Einwilligungserklärung finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.