DFG-Generalsekretärin auf Falling Walls Konferenz in Berlin

(29.11.22) Die DFG beteiligte sich auch dieses Jahr wieder aktiv an dem Falling Walls Summit vom 7. - 9. November 2022 in Berlin. Auf dieser Plattform präsentieren um den Tag des Mauerfalls seit 2009 internationale SpitzenwissenschaftlerInnen und ausgezeichnete NachwuchswissenschaftlerInnen bahnbrechende Forschungsergebnisse und treten in den Austausch mit Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft zur Lösung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen.

Im Plenum diskutierte die DFG-Generalsekretärin Dr. Heide Ahrens mit hochrangigen VertreterInnen aus Wissenschaft und Forschung.

Im Plenum diskutierte die DFG-Generalsekretärin Dr. Heide Ahrens mit hochrangigen VertreterInnen aus Wissenschaft und Forschung.

© DFG / Jörn Achterberg

Den Auftakt zum „Falling Walls Circle“ am zweiten Tag bildete ein Rundtischgespräch zur Ukraine: „How to restart Science in Ukraine after the Russian Aggression“. Im Plenum diskutierte die DFG-Generalsekretärin Dr. Heide Ahrens mit hochrangigen VertreterInnen aus Wissenschaft und Forschung mögliche Formen deutscher und internationaler Unterstützung. Zu den Teilnehmenden des Podiums, das vom Generalsekretär der Volkswagenstiftung Dr. Georg Schütte moderiert wurde, zählte auch Professor Oleksiy Kolezhuk, Chairman of the Supervisory Board der ukrainischen Partnerorganisation der DFG, der National Research Foundation of Ukraine (NRFU). Weitere Diskutanten waren die Präsidentin der Humboldt Universität zu Berlin, Julia von Blumenthal, sowie Pawel Rowinski, Vizepräsident der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN), und Liubov Poshyvailo-Strube, die sich in der Ukrainian Global University (UGU) engagiert.

Heide Ahrens skizzierte in ihren Redebeiträgen die strategischen Maßnahmen der DFG zur Unterstützung der Ukraine. Unmittelbar nach Ausbruch des Krieges öffnete die DFG ihr „Flüchtlingsprogramm“ und alle weiteren Förderverfahren zur Aufnahme ukrainischer WissenschaftlerInnen in bestehende DFG-Projekte. Ausgehend von diesen Soforthilfemaßnahmen, die es geflüchteten WissenschaftlerInnen ermöglicht, ihre Tätigkeit vor allem in Deutschland fortzusetzen, richtete die DFG in einem zweiten Schritt ihren Fokus auf die dringend notwendige Hilfe in der Ukraine. So wurde im September ein Sonderprogramm auf den Weg gebracht, was mittelfristig auch die Unterstützung der ukrainischen ProjektpartnerInnen vor Ort gestattet, d.h. das zunächst für einen Zeitraum von zwei Jahren auch anteilige Personalkosten und Sachmittel für die Ukraine bei der DFG mitbeatrangt werden können. Die ersten Anträge in dieser neuen Förderlinie haben die DFG bereits erreicht und wirken dem akuten Brain Drain der Ukraine entgegen. Zudem wies Ahrens darauf hin, dass schon jetzt alle Beteiligten gemeinsam Strategien für den Wiederaufbau des Wissenschaftssystems in der Ukraine entwickeln müssten, auch wenn noch nicht abzusehen ist, wann diese umgesetzt werden können.

Am Nachmittag des gleichen Tages wurde die Diskussion auf dem Panel „Science in Ukraine: Status Quo und Future Funding Needs“ im Austausch mit weiteren deutschen Wissenschaftsinstitutionen vertieft. Dabei stellte Dr. Jörn Achterberg, Leiter des Europabereichs, die langfristigen Pläne der DFG vor, vor allem die institutionelle Zusammenarbeit mit der ukrainischen Partnerorganisation auszubauen und eine gemeinsame Ausschreibung mit der NRFU durchzuführen. Gespräche mit den ukrainischen KollegInnen werden dazu bereits geführt, sodass hoffentlich schon im nächsten Jahr ein Aufruf zur Einreichung bilateraler Forschungsprojekte erfolgen kann.

Zudem beteiligte sich die DFG an der Förderung von 80 internationalen „Young Talents“, die von Falling Walls nach Berlin eingeladen wurden. Highlight war dabei wie jedes Jahr ein Vortragswettbewerb (sog. Lab), in dessen Jury die DFG mit Kathrin Kohs, Stv. Leiterin der Internationalen Zusammenarbeit, vertreten ist.

DFG und DAAD setzen zudem die langjährige Tradition fort, diese Gruppe von prämierten NachwuchswissenschaftlerInnen unmittelbar vor dem Summit zu einem „Research Insight Day“ einzuladen. Dort erhielten die internationalen Forschenden in frühen Karrierephasen durch Vorträge und Gespräche von und mit VertreterInnen verschiedener Wissenschafts- und Förderinstitutionen sowie auch Testimonials Einblicke in die Vielfalt der deutschen Forschungs- und Wissenschaftslandschaft sowie in konkrete Möglichkeiten der Förderung im Rahmen ihrer individuellen Karriere in Deutschland. Dieses äußerst erfolgreiche Format soll auch nächstes Jahr fortgeführt werden, diesmal dann auch wieder mit Besuchen von Forschungsinstituten vor Ort, die leider dieses Mal aufgrund des Sonntages als Veranstaltungstag ausfallen mussten.

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