RFFI-Jahresempfang 2010

Zum Ausklang des Jahres 2010 richtete die Russische Stiftung für die Grundlagenforschung (RFFI) am 21.12. erstmalig einen Weihnachtsempfang für ihre internationalen Partnerorganisationen und das diplomatische Corps aus. Vor den geladenen Gästen im Zentralen Haus der Wissenschaftler berichtete der Vorsitzende Prof. Wladislaw Pantschenko von Gesprächen mit Premierminister Wladimir Putin und hob dabei auch die Bedeutung der DFG für die internationale Zusammenarbeit hervor.

Ein erstes gemeinsames Treffen Putins mit den Spitzen der drei russischen Wissenschaftsfonds RFFI, RGNF (Stiftung für die Geistes- und Sozialwissenschaften) und FASIE (Stiftung für die Unterstützung kleiner innovativer Unternehmen; Bortnik-Fonds) am Vortag gilt als positives Signal für die Forschungsförderer. Seit langem wird öffentlich - auch in Briefen an Präsident Medwedjew und Premier Putin - die finanzielle Stärkung der Grundlagenforschung gefordert, da in den Modernisierungsplänen des Landes der Fokus auf innovationsnaher und angewandter Forschung liegt. Der Premier lobte die Arbeit der Wissenschaftsförderer und stellte eine Erhöhung ihrer Budgets ab 2012 in Aussicht.

Prof. V.A. Schachnov- RFFI-Sekretär, Dr. J. Achterberg- DFG-Büro Russland, Prof. V. Panchenko- RFFI-Vorsitzender

Prof. V.A. Schachnov- RFFI-Sekretär, Dr. J. Achterberg- DFG-Büro Russland, Prof. V. Panchenko- RFFI-Vorsitzender

© RFFI

In seiner Festansprache unterstrich Prof. Pantschenko die Bedeutung Deutschlands und insbesondere der DFG für den Ausbau der internationalen Aktivitäten des Fonds. 2010 nahm RFFI seitens Russlands an der ersten multilateralen Ausschreibung der großen Forschungsförderorganisationen der G8-Staaten (G8 HORCs) teil, die sich unter Federführung der DFG im Bereich des „Exascale Computing" mit den schnellsten Großcomputern der kommenden Generation befasst. Neue Wege in der institutionellen Zusammenarbeit gingen DFG und RFFI auch gemeinsam mit dem Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) bei der Finanzierung trilateraler Seminare. Dadurch konnten in diesem Jahr zum ersten Mal Seminare mit Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Russland und Frankreich in den drei Ländern gefördert werden.

Zudem verwies Dr. Jörn Achterberg, Leiter des Moskauer DFG-Büros, auf weitere Höhepunkte der erfolgreichen Zusammenarbeit der Partnerorganisationen im vergangenen Jahr. So eröffneten Anfang Juni die Spitzen von DFG und RFFI, Prof. Kleiner und Prof. Pantschenko, zusammen mit dem deutschen Botschafter Brandenburg die Reihe der Deutsch-Russischen Wissenschaftsgespräche unter dem Dach des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses in Moskau (DWIH). Im September erfolgte die gemeinsame Begutachtung eines von DFG und RFFI geförderten internationalen Graduiertenkollegs. Das Graduiertenkolleg GRK 1384 „Enzyme und Multienzymkomplexe, die mit Nukleinsäuren interagieren“ zwischen der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), der Philipps-Universität Marburg (PUM) und der Moskauer Lomonosov-Universität (MGU) soll in seiner zweiten Förderperiode bis 2015 mehrere Millionen Euro erhalten. Zudem will RFFI die russische Seite mit einem Betrag in Millionenhöhe (RUR) gegenfinanzieren.

Die Russische Stiftung für die Grundlagenforschung (RFFI) wurde 1992 den Prinzipien der wissenschaftlichen Selbstverwaltung folgend gegründet, um auf Antragbasis Forschungsgelder für die russische Wissenschaft im freien Wettbewerb zu vergeben. Die DFG war 1995 die erste europäische Wissenschaftsorganisation, die mit RFFI eine bilaterale Vereinbarung zur Förderung von gemeinsamen Forschungsvorhaben unterzeichnete. Seitdem wurden Tausende von Forschern in mehreren hunderten Projekten und Veranstaltungen gemeinsam gefördert. Das Jahresbudget von RFFI beträgt 2011 rund 6 Mrd. RUR.

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