Pflege der Östlichen Partnerschaft: DFG zu Gesprächen in Moldau

Im Rahmen einer Delegationsreise des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in die Republik Moldau vom 11. bis 13. September 2023 besuchte die DFG unter anderem die Akademie der Wissenschaften sowie die nationale Förderagentur des Landes. Vor dem Hintergrund des neuerlichen Status der Republik Moldau als EU-Beitrittskandidatin erfolgte zudem ein Austausch mit Rektorinnen und Rektoren führender Hochschulen zu neuen Perspektiven in der Forschungszusammenarbeit.

Besuch der deutschen Delegation bei der moldauischen Akademie der Wissenschaften

© Akademie der Wissenschaften Moldau

Der Ausbau der Zusammenarbeit im Wissenschaftsbereich mit den Ländern der Östlichen Partnerschaft der EU nimmt vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Herausforderungen auch für Deutschland eine zentrale Rolle ein. Die DFG setzt sich dafür ein, die Rahmenbedingungen für Forschungskooperationen in dieser Region zu verbessern, insbesondere mit Georgien, aber auch mit der Republik Moldau, wo seit Langem Partnerschaften gepflegt und Projektkooperationen gefördert werden. Da Moldau seit Juni 2022 EU-Beitrittskandidat ist, ergeben sich nun mittelfristig neue Chancen für die wissenschaftliche Zusammenarbeit. Daher folgte die DFG der Anfrage des BMBF, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), der Universitätsallianz Ruhr und des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) eine Kontaktreise durchzuführen.

In einem Gespräch mit der deutschen Botschafterin in Chișinău Margret Maria Uebber informierte sich die Delegation über die aktuellen Entwicklungen, um sich mit den neuen Kooperationsbedingungen vor Ort vertraut zu machen. Im Rahmen eines Treffens im Ministerium für Bildung und Forschung gab die amtierende Staatssekretärin Adriana Cazacu Einblicke in die derzeitigen forschungspolitischen Themen des Landes.

Besuch der deutschen Delegation bei der moldauischen Akademie der Wissenschaften

© Akademie der Wissenschaften Moldau

Eine besondere Bedeutung für die DFG hatte der Besuch bei der moldauischen Akademie der Wissenschaften, zu der schon vor vielen Jahren Kontakt aufgenommen wurde. Als einst größte und bedeutendste nationale Forschungseinrichtung ist die Akademie nunmehr wichtigstes wissenschaftspolitisches Beratungsgremium des Landes. So legte Akademie-Präsident Ion Tiginyanu die Auswirkungen der laufenden Reformprozesse im Wissenschafts- und Bildungssektor dar und hob aktuelle Stärken sowie die großen Herausforderungen hervor, denen das Land gegenübersteht. Die DFG präsentierte ihre Förderprogramme und -statistiken, und gemeinsam mit den deutschen Vertreterinnen und Vertretern wurden Perspektiven für die zukünftige Zusammenarbeit diskutiert.

Der Besuch bei der National Agency for Research and Development (NARD) diente der DFG dazu, mit der wichtigsten Förderagentur der Republik in Kontakt zu treten. Beauftragt mit der kompetitiven Vergabe von Fördermitteln für die qualitätsgesicherte Auswahl von herausragenden Forschungsprojekten stellt die 2018 gegründete Organisation eine neue strukturelle Ansprechpartnerin der DFG in Moldau dar.

Besuch der deutschen Delegation bei der moldauischen Akademie der Wissenschaften

© Akademie der Wissenschaften Moldau

Mit dem Ziel, direkten Kontakt zu den führenden moldauischen Hochschulen herzustellen und prioritäre Forschungsthemen für zukünftige bilaterale Aktivitäten zu identifizieren, fand darüber hinaus ein intensiver Austausch mit der Moldova State University, der State University of Medicine and Pharmacy, der Ion Creangă State Pedagogical University, der Academy of Economic Studies of Moldova und der Technical University of Moldova statt.

Über Antragseingänge bei der DFG lässt sich ein solides und tendenziell wachsendes Interesse der deutschen Wissenschaftscommunity an bilateralen Forschungskooperationen erkennen. So förderte die DFG in den letzten Jahren bereits Projekte mit Bezug zur Republik Moldau und mit Beteiligung der Akademie der Wissenschaften und oben genannter Hochschulen im Bereich der Altertums-, Geschichts- und Sozialwissenschaften aber auch in den Natur- und Lebenswissenschaften. Die Delegationsreise sowie die institutionelle Vernetzung der DFG mit weitergehender Bewerbung ihrer internationalen Förderprogramme sollte vor dem Hintergrund des erhöhten wissenschaftspolitischen Engagements der EU auch die Forschungskooperationen mit Deutschland befördern.