(22.07.20) Mit über 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand vom 25. bis zum 27 Juni 2020 die „European Association of Labour Economists“-Weltkonferenz (EALE) erstmals virtuell statt. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die ursprünglich als Präsenzveranstaltung in Berlin geplante Zusammenkunft kurzfristig in eine digitale Veranstaltung umgewandelt worden. Der Fokus der Konferenz lag insbesondere auf der Arbeitsmarktforschung.
Anstelle eines Tagungsgebäudes betrat man eine Online-Plattform. Hier reihten sich auf übersichtlich gegliederten Kacheln die einzelnen thematischen Sessions aneinander. Mit einem Klick auf die Kacheln gelangte man dahinter und konnte sich per Video übertragene Fachvorträge anhören und per Live-Chat mit den Vortragenden diskutieren und austauschen. Labor market economics umfasst ein breites thematisches und ebenso ein vielfältiges methodisches Spektrum. Aufgrund weltweit reichhaltig vorhandener Datensätze standen im Mittelpunkt der Sessions empirisch-ökonometrische Untersuchungen etwa zu den Auswirkungen des technologischen Wandels und der Globalisierung von Lieferketten auf die regionalen und nationalen Arbeitsmärkte. Weiterhin waren auch Fragen in Bezug auf Migration und soziale Ungleichheiten am Arbeitsmarkt von großem Interesse. Auch wurden erste Studien im Zusammenhang mit COVID 19 vorgestellt und auf die kurz- und langfristigen Auswirkungen verwiesen. Einige der Sessions wurden zudem aufgenommen und im Anschluss für Teilnehmende, die nicht die Gelegenheit hatten an der Session teilzunehmen, zur Verfügung gestellt.
Auch die Initiative „Research in Germany“ präsentierte sich am 26. Juni 2020 mit einer Online-Session auf der virtuellen Fachtagung. Es war die erste Online-Session von „Research in Germany“ auf einer internationalen Fachtagung überhaupt. Im Rahmen der Session erhielten internationale Arbeitsmarktforschende umfangreiche Informationen zur Innovations- und Forschungslandschaft Deutschland. Darüber hinaus stellten Vertreterinnen des Deutschen Akademischen Austauschdiensts, der DFG und der Fraunhofer-Gesellschaft Förderprogramme für Gastaufenthalte und Forschungsvorhaben in Deutschland vor. Die internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten nach der Präsentation die Möglichkeit (persönliche) Fragen zu stellen und sich mit den Expertinnen per Chat auszutauschen.
Im Anschluss an die Online-Session hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter die Gelegenheit, mit den Kolleginnen des DAAD, der DFG sowie der Fraunhofer Gesellschaft in Einzel-Sessions intensiver ins Gespräch zu kommen, persönliche Beratungsgespräche in Anspruch zu nehmen und spezifische Fragen zu Förderprogrammen der jeweiligen Institution zu stellen. Zwar wurde dieses Angebot nur von einigen wenigen Personen genutzt. Diese erkundigten sich aber umso detaillierter.
Auf einer herkömmlichen Konferenz wäre der zweite Teil der Veranstaltung als Vernetzungsveranstaltung mit einem kleinen Stehempfang angelegt gewesen. Dieser hatte leider keine virtuelle Entsprechung. Insgesamt aber hat das Format allen Beteiligten Spaß gemacht und zeigt, dass ein informativer Austausch auch über digitale Medien möglich ist.