Über den Beitrag der DFG zum verantwortungsvollen Umgang mit Versuchstieren

Information der Senatskommission für tierexperimentelle Forschung

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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert herausragende Forschungsprojekte über das gesamte Spektrum der Wissenschaften und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Im Bereich der biomedizinischen Forschung gewährleistet die Förderung grundlegende Erkenntnisse über komplexe biologische Prozesse und human- und veterinär-medizinische Fortschritte. Dazu ist ein breites Repertoire an Methoden notwendig, zu denen auch weiterhin unverzichtbar tierexperimentelle Studien gehören.

Um ihrer Verantwortung für eine optimale Verbindung von Tierwohl und biomedizinischem Fortschritt gerecht zu werden, ergänzt die DFG die Gesetzgebung und das behördliche Genehmigungsverfahren für Tierversuche mit zahlreichen Maßnahmen und Aktivitäten:

  • Nur Forschende, deren Institutionen sich zur Umsetzung des DFG-Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ verpflichten, sind antragsberechtigt.

     
  • Jeder DFG-Antrag, in dem Tierversuche geplant sind, muss eine Stellungnahme zum 3R-Prinzip (reduce, replace, refine) beinhalten, aus der die sorgfältige Abwägung von Aspekten des Tierschutzes im Rahmen des geplanten Forschungsprojekts hervorgeht. Diese Stellungnahme ist Teil der Begutachtung und beeinflusst als solche die Förderentscheidung.

     
  • Der strenge DFG-Begutachtungsprozess stellt sicher, dass nur qualitativ hochwertige Forschung, für die ein Tierversuch wissenschaftlich unerlässlich ist, gefördert wird.

     
  • Die Förderung der DFG ist themenoffen und beinhaltet in großem Umfang und in thematischer Breite Forschungsarbeiten, die zur Entwicklung, Etablierung und Verbesserung tierversuchsfreier Methoden beitragen.

     
  • Die Ständige Senatskommission für tierexperimentelle Forschung berät und begleitet Forschende bei der Umsetzung und Weiterentwicklung verantwortungsbewusster Tierversuche. Dazu gehört unter anderem die Veröffentlichung der Handreichung "Das 3R-Prinzip und die Aussagekraft wissenschaftlicher Forschung"
    Ebenso unterstützt sie mit ihrer wissenschaftlichen Expertise Politik und Öffentlichkeit in ethischen Fragen zum Thema Tierversuche.

     
  • Die DFG bekennt sich zu offener und transparenter Kommunikation über wissenschaftliche und ethische Themen der tierexperimentellen Forschung. Dazu gehört neben der Herausgabe der Informationsbroschüre „"Tierversuche in der Forschung" auch die Unterstützung der Informationsinitiative "Tierversuche verstehen" der deutschen Wissenschaft.

     
  • Die DFG zeichnet regelmäßig Forscher*innen mit dem Ursula M. Händel Tierschutzpreis aus, die sich in besonderem und vorbildlichem Maße um den Tierschutz bemühen.

Die DFG fördert somit auf ganz unterschiedlichen Ebenen den verantwortungsvollen Umgang mit Versuchstieren in wissenschaftlichen Forschungsprojekten – ebenso wie die wissenschaftliche Qualität tierexperimenteller Forschung.

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