Prof. Dr. Katerina Harvati-Papatheodorou - Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträgerin 2021

Paläoanthropologie, Eberhard Karls Universität Tübingen und Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment, Tübingen

Prof. Dr. Katerina Harvati-Papatheodorou

Prof. Dr. Katerina Harvati-Papatheodorou

© Universität Tübingen / Berthold Steinhilber

Für ihre bahnbrechenden Erkenntnisse zur Evolution des Menschen und seiner nächsten Verwandten wird Katerina Harvati-Papatheodorou mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet. Mit einer Kombination aus Feldforschung und bildgebenden Techniken der 3D-Morphometrie konnte sie wichtige neue Einsichten über die Abläufe der menschlichen Evolution gewinnen. So konnte sie in ihren vielfältigen Forschungen zeigen, dass auch Neandertaler ein weit entwickeltes Verhaltensrepertoire hatten, was die Vorstellung über den nächsten Verwandten des Menschen grundlegend revidiert hat. In der Feldforschung konzentrierte sie sich auf die bisher wenig erforschte Region Südosteuropas als Verbreitungsweg und eiszeitliches Rückzugsgebiet. Mithilfe der von ihr entwickelten Methoden konnte sie für Fossilfunde aus Griechenland nachweisen, dass diese aus einer ersten Besiedlungswelle moderner Menschen (Homo sapiens) aus Afrika nach Europa vor 210 000 Jahren stammen und dass die Besiedlungsgeschichte wesentlich dynamischer war als vorher angenommen.

Katerina Harvati-Papatheodorou wurde 2001 an der City University of New York in Anthropologie promoviert, bevor sie 2004 an das Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig wechselte. 2009 berief die Universität Tübingen sie als Professorin für Paläoanthropologie. 2011 erhielt sie einen ERC Starting Grant sowie 2016 einen ERC Consolidator Grant. Sie ist Co-Sprecherin der DFG-geförderten Kolleg-Forschungsgruppe „Words, Bones, Genes, Tools: Tracking Linguistic, Cultural and Biological Trajectories of the Human Past“.

Zur Person

GEPRIS

Weitere Informationen

Verleihung der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise 2021