Prof. Dr. Thomas Neumann
© DFG / David Ausserhofer
Informatik, Technische Universität München
Der Leibniz-Preis für Thomas Neumann zeichnet dessen international anerkannte Arbeiten zur effizienten Verwaltung und Analyse großer Datenmengen aus. Neumann entwickelte das Datenbanksystem HyPer mit einer ganzen Reihe von Neuerungen, die insbesondere die Nutzung großer Hauptspeicher und zahlreicher Rechnerkerne durch Datenbanksysteme ermöglicht. HyPer zeichnet sich zudem dadurch aus, dass es sowohl Transaktionsverarbeitung mit einem hohen Anteil von Datenänderungen als auch komplexe Datenauswertungen von großen Datenmengen beherrscht. Auf dieser Basis konnte HyPer die weltweit schnellsten konventionellen Datenbanksysteme schlagen. Das auch für Wirtschaft und Gesellschaft relevante Forschungsgebiet der hauptspeicherbasierten Datenbankenbanksysteme hat Neumann mit der Schaffung von HyPer neu ausgerichtet und zudem wichtige Impulse für die internationale Forschung geliefert. Dem Informatiker gelang nicht zuletzt der Transfer seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Wirtschaft: HyPer wurde über einen gleichnamigen Spin-off kommerzialisiert und mittlerweile vom Marktführer für schnelle interaktive Datenauswertung, Tableau Software, übernommen.
Thomas Neumann wurde 2005 in Mannheim im Fach Informatik promoviert, wo er zuvor auch sein Studium der Wirtschaftsinformatik absolviert hatte. Nachfolgend war er als Senior Researcher am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken tätig und habilitierte sich an der Universität des Saarlandes. 2010 wurde er an die TU München berufen und hat dort seit 2017 eine W3-Professur für Datenbanksysteme inne. Neumanns Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt er 2014 den „VLDB (Very Large Data Bases) Early Career Research Contribution Award“. Im Jahr 2016 wurde er mit einem ERC Consolidator Grant ausgezeichnet.