Dr. Baptiste Jean Germain Gault
© DFG / David Ausserhofer
Materialwissenschaft, Max-Planck-Institut für Eisenforschung, Düsseldorf
Baptiste Gault erhält den Leibniz-Preis für die Entwicklung neuer Techniken in der Atomsondentomografie. Diese ermöglichen sowohl die räumliche Auflösung auf der atomaren Skala als auch die Quantifizierung von Elementen und erlauben damit eine atomar aufgelöste, dreidimensionale Abbildung von Materialien mit komplexer Mikrostruktur. Bereits während seiner Promotion gelang es Gault, ultraschnelle Laserquellen in eine Atomsonde einzubauen. Dadurch konnten erstmals nicht mehr nur leitfähige Metalle, sondern auch isolierende Materialien, einschließlich Halbleitern, Keramiken und biologischem Material, auf atomarer Ebene charakterisiert werden. Durch weitere Arbeiten zum Einsatz gepulster Laser entwickelte Gault die Atomsondentomografie zu einem für alle Werkstoffe anwendbaren Verfahren, das Materialien atomar aufgelöst dreidimensional abbilden kann. Gaults international anerkannte Erneuerungen der Atomsondentomografie sind für eine Vielzahl von materialwissenschaftlichen Anwendungen von Bedeutung.
Baptiste Gault studierte Physik in Le Havre, Paris und Rouen. In Rouen verfasste er in der Groupe de Physique des Matériaux (GPM-CNRS) seine Dissertation. Danach führten Gault von 2007 bis 2015 Forschungsaufenthalte nach Sydney, Oxford und Hamilton, Kanada. Seit 2016 leitet er die Gruppe Atomsondentomografie am Max-Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf, 2018 wurde er mit einem ERC Consolidator Grant ausgezeichnet.