Dr. Uta Reinöhl
© Dr. Uta Reinöhl
Allgemeine Sprachwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Uta Reinöhl forscht auf dem Gebiet der Historischen Sprachwissenschaft, wobei sie sich mit der Entwicklung einzelner Sprachen befasst. Zugleich betreibt sie Grammatikalisierungsforschung, eine Fachrichtung, die Vertrautheit mit vielen verschiedenen Sprachen, aktueller Theoriebildung sowie die Fähigkeit zur Generalisierung verlangt. Reinöhl führt damit zwei weitgehend nebeneinander existierende Wissenschaftstraditionen zusammen. Ihr Schwerpunkt liegt auf syntaktischen, also die Struktur des Satzes betreffenden Fragen. In ihrer Dissertation warf sie neues Licht auf eine der wichtigsten Entwicklungen im Bereich der Satzstruktur der indogermanischen Sprachen, nämlich die Herauskristallisierung von hierarchischen Strukturen im Bereich der Nominalphrase. Außergewöhnlich ist auch, wie Reinöhl Daten aus sehr unterschiedlichen Bereichen verbindet: So eröffnete sie neue Einsichten durch einen detaillierten Vergleich des vedischen Sanskrits und verschiedener australischer Sprachen. Reinöhl ist seit 2019 Leiterin einer DFG-geförderten Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an der Universität Mainz. Bereits seit 2017 ist sie an der Universität zu Köln Teilprojektleiterin in einem Sonderforschungsbereich sowie Mitantragstellerin eines DFG-Projekts zur Entwicklung einer Forschungsumgebung für altindische Texte.