DFG-Teilnahme an den „Polytech Days in Berlin 2020“

(28.02.20) Nach einer Großveranstaltung in St. Petersburg beging die Polytechnische Universität „Peter the Great“ (SPbPU) im Februar 2020 ihr 120-jähriges Jubiläum auch in Deutschland. Unter Teilnahme zahlreicher deutscher Forschungseinrichtungen und Förderorganisationen wie der DFG fanden die „Polytech Days 2020“ im Rahmen des Deutsch-Russischen Themenjahrs der Hochschulkooperation und Wissenschaft im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin statt.

In seiner Eröffnungsrede hob der Rektor der St. Petersburg Polytechnic University, Prof. Dr. Andrei Rudskoi, die vielfältigen Beziehungen hervor, die die Universität mit Partnern aus aller Welt unterhält. Seiner Einladung folgten Gäste aus mehr als 30 Ländern, unter ihnen 20 Hochschulrektoren, Wissenschaftler und Forscher aus Forschungseinrichtungen und Industrie sowie Alumni, um an zwei Tagen gemeinsam über erfolgreiche Forschungsprojekte und neue Formen der Kooperation zu diskutieren.

Rektor Prof. Andrei Rudskoi eröffnet das Forum

Rektor Prof. Andrei Rudskoi eröffnet das Forum

© SPbPU

Auch die DFG ist für das ehemalige Polytechnische Institut ein wichtiger Partner. Dies betonten russische und deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Podiumsdiskussion „Russland – EU: Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Kooperation“, die moderiert wurde von Dr. Jörg Schneider, Leiter Internationale Zusammenarbeit in der DFG, und Prof. Dr. Vitaliy Sergeev, Vizerektor für Forschung der St. Petersburg Polytechnic University und korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. In seinem einführenden Vortrag wies Dr. Jörg Schneider auf die vielfältigen langjährigen Beziehungen der DFG mit der Universität hin und stellte mehrere von der DFG geförderte deutsch-russische Projekte mit Beteiligung der Hochschule vor. Vor allem zeigte das Publikum Interesse an den beiden DFG-Ausschreibungen zur Finanzierung von deutsch-russischen Forschungsprojekten mit den russischen Partnerorganisationen RFBR (Russian Foundation for Basic Research) und RSF (Russian Science Foundation). Deutsche wie auch russische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hoben die Bedeutung der DFG für die Förderung von gemeinsamen Projekten hervor und nannten Beispiele von abgeschlossenen oder geplanten deutsch-russischen Projekten mit Finanzierungsbeteiligung durch die DFG. Über die frühen deutsch-sowjetischen Wissenschaftsbeziehungen wusste Prof. Dr. Hanno Schaumburg der Technischen Hochschule Hamburg zu berichten, der 1970 im Rahmen des vom Auswärtigen Amt und der DFG getragenen Austauschprogramms deutscher und sowjetischer Wissenschaftler nach Russland kam.

Zum Abschluss hob Prof. Dr. Sergeev hervor, dass die in der Diskussion vorgestellten deutsch-russischen Forschungsprojekte sich durch die Vielfältigkeit ihrer beteiligten Institutionen und Forschungsformate auszeichnen. Mechthild Köhler, DFG-Büro Berlin, bekräftigte das Anliegen der DFG, deutsch-russische Wissenschaftsbeziehungen zu fördern und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei ihrer Antragsstellung bei der DFG beratend zu unterstützen.

Die Polytech ist eine der ältesten und angesehensten technischen Hochschulen Russlands, an der unter anderem die Nobelpreisträger Pyotr Kapitsa, Nikolay Semyonov und Zhores Alferov tätig waren. Die Universität wurde auf Erlass des letzten russischen Zaren Nikolaus II. am 19. Februar 1899 als Polytechnisches Institut gegründet. Heute zählt die Universität über 30 000 Studierende und trägt seit Kurzem den Namen „Peters des Großen“. 2010 erhielt die Polytech den Status einer Nationalen Forschungsuniversität, womit sie zum erlesenen Kreis der führenden Hochschulen der Russischen Föderation zählt. Die DFG pflegt seit Langem intensive Kontakte zur Petersburger „Polytech“ und organisiert regelmäßig Seminare und Veranstaltungen an der Hochschule, wie zuletzt 2018 die Leibniz Lecture mit DFG-Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Ertmer.

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