(26.06.15) Anfang Juni richteten die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Russische Stiftung für die Grundlagenforschung (RFBR) in Moskau einen Festakt anlässlich ihrer 20-jährigen Partnerschaft aus. Zur Jubiläumsveranstaltung reiste auch DFG-Präsident Peter Strohschneider an, um mit hochrangigen Ministerial- und Regierungsvertretern sowie den Leitungen russischer und deutscher Partnerorganisationen der DFG über Vergangenes aber auch Zukünftiges ins Gespräch zu kommen.

Zentrales Thema der Festveranstaltung am 2. Juni in Moskau war die Rolle der beiden Förderorganisationen für die Entwicklung der deutsch-russischen Zusammenarbeit in der Wissenschaft. Die beiden Partnerorganisationen luden zu einer Podiumsdiskussion mit namhaften Vertretern aus Wissenschaftspolitik und -administration, aber auch vielen Forscherinnen und Forschern führender Hochschulen und Forschungseinrichtungen Russlands ein, die in den letzten zwei Jahrzehnten gemeinsam von DFG und RFFI gefördert wurden. Vor den 200 Gästen stellten sich DFG-Präsident Peter Strohschneider und der Vorsitzende des Rates von RFBR Vladislav Panchenko den Fragen der Moderatorin Tatjana Ilarionova. Professor Ilarionova vom International Institute of Public Administration and Management of the Russian Presidential Academy of National Economy and Public Administration (IIPAM RANEPA) ist Chefredakteurin des Wissenschaftsjournals „Russland - Deutschland“, das seit einigen Jahren regelmäßig über von DFG und RFBR finanzierte Forschungsprojekte berichtet.

Tags zuvor besuchte die DFG-Delegation das Präsidium der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) und führte Gespräche mit dem Präsidenten Vladimir Fortov, der vor zwanzig Jahren in seiner Funktion als RFBR-Vorsitzender die erste Kooperationsvereinbarung mit der DFG unterzeichnete. Das historische Jubiläum mit RFBR markierte zugleich den Beginn einer neuen Partnerschaft, da sich DFG und RSF, die im letzten Jahr neu gegründete Russian Science Foundation, auf den Aufbau einer institutionellen Zusammenarbeit einigten. Der Ausbau der Kooperation im Bereich von Wissenschaft und Forschung zwischen Deutschland und Russland war auch Gegenstand des Treffens der DFG-Delegation im russischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft (MON). Sowohl Vizeministerin Ljudmila Ogorodova als auch der Gesandte und Ständige Vertreter des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Georg Birgelen, begrüßten die Initiative von DFG und RSF, trotz der angespannten politischen Situation den Dialog zwischen beiden Forschernationen weiterhin nachhaltig zu unterstützen.

Die Russlandreise der DFG-Delegation endete mit einem Besuch von Forschungseinrichtungen in der „nördlichen Hauptstadt“ St. Petersburg, wo seit Beginn dieses Jahres der erste von DFG und RFBR gemeinsam geförderte deutsch-russische Sonderforschungsbereich (TRR 160) ansässig ist. Beim Treffen im Rektorat der Staatlichen Universität mit Rektor Nikolaj Kropachev, der zugleich Vorsitzender der Assoziation der Führenden Hochschulen Russlands ist, und an der mathematisch-mechanischen Fakultät konnte SFB-Sprecher Manfred Bayer (TU Dortmund) Thema und beteiligte Labore des SFBs „Kohärente Manipulation wechselwirkender Spinanregungen in maßgeschneiderten Halbleitern“ vorstellen.

Abschließend stattete die DFG-Delegation der Higher School of Economics (HSE) einen Besuch ab, die mit einer Filiale vor Ort in St. Petersburg vertreten ist. Im Rahmen der vierten Deutsch-Russischen Nachwuchswoche zum Thema „Global History“ konnten im September letzten Jahres die Kontakte zwischen deutschen und russischen Geschichtswissenschaftlern intensiviert werden.

Die Higher School of Economics ist die einzige der 29 Nationalen Forschungsuniversitäten Russlands mit einem Profil in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Darüber hinaus bietet die HSE beste internationale Kooperationsmöglichkeiten in den Geisteswissenschaften, was vielfältige Partnerschaften mit deutschen Hochschulen und DFG-Förderungen belegen.

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