Erste Deutsch-Russische Konferenz zum Wissens- und Technologietransfer

Vom 16. bis 18. Dezember 2011 hat in St. Petersburg eine internationale Konferenz den Wissens- und Technologietransfer zwischen Deutschland und Russland in den Fokus gerückt. Initiiert hat die Konferenz Professor Eckart Rühl, Mitglied des DFG-Fachkollegiums Physikalische und Theoretische Chemie, der das German-Russian Interdisciplinary Science Center (G-RISC) zwischen der Freien Universität Berlin und der Staatlichen Universität St. Petersburg koordiniert. Mit dabei war das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus DWIH-Moskau, das durch den DAAD und die DFG vertreten war.

Zu der dreitägigen Konferenz im Rahmen des Deutsch-Russischen Wissenschaftsjahres reisten viele Repräsentanten deutscher Hochschulen und Forschungseinrichtungen an - darunter auch der Vizepräsident der Freien Universität Berlin Professor Werner Väth. Die in der Exzellenzinitiative erfolgreiche Berliner Hochschule verbindet bereits seit 1969 eine enge Partnerschaft mit der St. Petersburger Universität, die ihrerseits gleich mit drei Prorektoren, Professor Sergey Tunik, Professor Nikolay Skvortsov und Professor Nikolay Kaledin, anwesend war. Konsul Ferdinand von Weyhe vom deutschen Generalkonsulat in St. Petersburg eröffnete die Tagung mit einem Grußwort, es folgten Beiträge der Petersburger Stadtregierung und des russischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft (MON).

Die Veranstaltung bot ein Forum des Austausch zu Status Quo und Perspektiven der bilateralen Zusammenarbeit im Bereich des Wissens- und Technologietransfers. Diskutiert wurden Ideen und Kooperationsfelder in der Innovationsförderung an deutschen und russischen Hochschulen, aber auch Konzepte zu Science- und Technoparks wie das neue russische Silicon Valley in Skolkovo. Da die rund 80 Teilnehmer der Veranstaltung nicht nur aus St. Petersburg und Berlin kamen, konnten bilaterale Kooperationen aus weiten Teilen Deutschlands und Russlands vorgestellt werden, unter anderem von der Polytechnischen Universität St. Petersburg, der Kazaner Föderalen Universität, der Moskauer Lomonosov-Universität und den Universitäten Leipzig und Kiel sowie dem Kurchatov-Institut, dem Helmholtz Center Berlin und dem European XFEL-Projekt. Professor Alfred Pingoud schilderte in seinem Vortrag die Erfahrungen des ersten von der DFG mit Russland gemeinsam geförderten Internationalen Graduiertenkollegs zwischen den Universitäten Gießen, Marburg und Moskau.

Dr. Jörn Achterberg, Leiter des DFG-Büros in Russland, präsentierte Strategien und Fördermöglichkeiten der DFG in den Bereichen Wissenstransfer und Ausgründungen an Hochschulen. Die DFG will den Erkenntnistransfer stärken und den Austausch zwischen Wissenschaft und Anwendungsbereichen im vorwettbewerblichen Bereich unterstützen, um Impulse für die Grundlagenforschung zu gewinnen. Damit die Erkenntnisse und Ergebnisse aus geförderten Projekten unterschiedlichster Forschungsbereiche noch besser wirksam werden, können bei der DFG Transferprojekte sowohl in der Einzelförderung als auch in den koordinierten Verfahren beantragt werden.

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