Besuch des Vereinigten Instituts für Kernforschung (VIK) in Dubna

Anfang Januar wurden Dr. Jörn Achterberg, Leiter des DFG-Büros Russland/GUS, und Galina Melnikova als erste internationale Gäste des Jahres 2010 am Joint Institute of Nuclear Research (JINR) empfangen.

Das Kernforschungszentrum befindet sich in Dubna etwa 120 km von Moskau entfernt. Es wurde 1956 gegründet und stellt das einzige internationale Zentrum für Grundlagenforschung in Russland dar. Mit einigen Partnern bestehen Abkommen auf Regierungsebene, darunter auch mit der Bundesrepublik Deutschland. Zu den Mitgliedstaaten des Institutes zählen 18 Länder überwiegend aus Osteuropa und den GUS-Staaten, weshalb es auch als CERN des Ostblocks bezeichnet wurde. Dubna arbeitet mit 712 Instituten aus 57 Ländern zusammen; dazu zählen viele DFG geförderte Kooperationen mit Deutschland. Eines der zahlreichen in Dubna entdeckten Elemente des Periodensystems trägt den Namen "Dubnium".

J. Achterberg, DFG, Prof. A.G. Popeko, Flerov-Labor Dubna

J. Achterberg, DFG, Prof. A.G. Popeko, Flerov-Labor Dubna

Im Rahmen des Besuches fand ein Gespräch mit dem Vize-Direktor des JINR, Professor M.G. Itkis, dem stellvertretenden Leiter für innovative Entwicklung, Herrn A.V. Rusaev, und dem Leiter für internationale Beziehungen, Herrn Dmitrij Kamanin, sowie weiteren Abteilungsleitern statt. Gegenstand der Diskussion war die Intensivierung der Zusammenarbeit auf der Grundlage des internationalen Förderportfolios der DFG und die Vorstellung des neuen DFG-Programms zur Anbahnung bilateraler Kontakte. Zudem führte Herr Professor A.G. Popeko die DFG durch das G.N. Flerov-Labor für Kernreaktionen.

Dubna ist ein sehr interessanter Kooperationspartner für Deutschland auf dem Gebiet der Physik. Allein im Jahre 2009 wurden von der DFG 10 Kooperationsprojekte unter Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des JINR gefördert. Beeindruckend ist das Programm der Nachwuchsförderung in Dubna. So wurde hier zur Ausbildung des eigenen Nachwuchses 1994 die Internationale Universität für Natur, Gesellschaft und Mensch gegründet. Neben den Forschungsaufgaben setzt sich die Institutsleitung aktiv mit der Lösung sozialer Probleme der Nachwuchswissenschaftler (Wohnungsangebote etc.) auseinander.