DFG-Forschungstipendiatinnen und –stipendiaten bei „DFG2020 – Für das Wissen entscheiden“

(27.05.20) Gut die Hälfte aller von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit einem Postdoc-Stipendium geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zieht es nach Nordamerika, wo sie in kanadischen und US-amerikanischen Labors die ersten Grundsteine ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Karrieren legen. Sie werden dort auch von dem Nordamerika-Büro der DFG betreut, werden in das German Academic International Network (GAIN) eingebunden und anlässlich der zwischen Boston und San Francisco pendelnden GAIN-Jahrestagungen zu einem Treffen der DFG-Geförderten eingeladen, um Erfahrungen auszutauschen, untereinander und vor allem auch mit ihrer Förderorganisation. Die DFG erinnert die Geförderten dabei zum einen an ihre Funktion als Botschafterin bzw. Botschafter der Exzellenz der deutschen Forschungslandschaft, zum anderen wird vermittelt, dass ihr die jeweiligen Karrieren und die damit verbundenen Bedürfnisse am Herzen liegen. Nicht zuletzt interessiert sie sich auch sehr für ihre Ansichten über die Bedeutung freier und erkenntnisgeleiteter Forschung.

Im Rahmen der Kampagne „Für das Wissen entscheiden“ anlässlich der Gründung der „Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft” vor 100 Jahren hat das Nordamerika-Büro der DFG Stipendiatinnen und Stipendiaten um Antworten auf die Frage gebeten, warum sie sich selbst für das Wissen entschieden haben und warum sie meinen, dass sich darüber hinaus möglichst viele Menschen für das Wissen entscheiden sollten. Die Anfrage stieß auf eine erfreulich große Resonanz und innerhalb kürzester Zeit gingen sehr frische und originelle Beiträge ein. Die Statements bildeten dabei freilich oft fachliche Spezialisierungen ab, wie etwa „Das Wissen ermöglicht überhaupt erst eine richtige Handlung“ (Dr. Clara Carus, Postdoc der Philosophie an Harvard University) oder „Menschliches Wissen weiß sich selbst – derart, dass es die eigenen Annahmen und Regeln zum Ausdruck bringen kann“ (Dr. Lucian Ionel, Postdoc der Philosophie an der University of Pittsburgh), über eher „anwendungsorientierte“ Ansätze wie „Ich habe mich #fürdasWissen entschieden, um schwerkranken Krebspatienten neue Therapiemöglichkeiten anbieten zu können...“ (Dr. med. Tanja Khosrawipour, Postdoc an der University of California, Irvine) und „Medizinischer und gesellschaftlicher Fortschritt wird von wissbegierigen Menschen getragen“ (Dr. Martin Kauke, Postdoc an der Harvard Medical School) bis hin zu sozial- und politikwissenschaftlichen Ansätzen wie „Eine Gesellschaft, die sich #fürdasWissen entscheidet, neugierig ist und bleibt, die Diskussion sucht und andere Meinungen respektiert, hat das Potenzial, fake news und blindem Hass die Stirn zu bieten“ (Dr. Miriam Kutsch, Postdoc an der Duke University) und „Wir brauchen die Wissenschaft und ihre unterstützenden akademischen Institutionen, die so vielfältig sind wie unsere globalen Gemeinschaften, um den vollen Nutzen wissenschaftlicher Innovationen für den globalen Fortschritt zu nutzen“ (Dr. Laurel Raffington, Postdoc an der University of Texas at Austin).