DFG präsentiert Förderprogramme für deutsch-brasilianische Forschungskooperationen

(20.04.17) Die Freie Universität Berlin, das Regionalbüro der Max-Planck-Gesellschaft in Baden-Württemberg und das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus São Paulo (DWIH-SP) haben Anfang April in São Paulo und Belo Horizonte (Bundesstaat Minas Gerais) informative Workshops zum Thema Antragstellung für Forschungsförderung durchgeführt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden alle wichtigen Aspekte thematisiert – von der Kontaktaufnahme mit Forschungseinrichtungen, die für die Durchführung des Projekts potenziell in Frage kommen über die Auswahl des geeignetsten Förderinstruments bis hin zur Konzeption eines Projektantrags.

Die DFG informierte zusammen mit ihren Partnerorganisationen in den jeweiligen Bundesstaaten –FAPESP in São Paulo und FAPEMIG in Minas Gerais – mit gemeinsamen Vorträgen zu Fördermöglichkeiten bilateraler Forschungsprojekte im Rahmen bestehender Kooperationsabkommen mit brasilianischen Partnern. Christiane Wolf, Referentin der DFG im Büro Lateinamerika, stand dem Publikum, das größtenteils aus Promovierenden und PostDocs bestand, im Anschluss zudem für individuelle Beratung und Erläuterungen zu den Nachwuchsprogrammen der DFG zur Verfügung.

Teilnehmende des Workshops bei einer Gruppenaktivität in São Paulo.

© FU Berlin

In Belo Horizonte berichtete Dr. Eladio Sanchez, Koordinator der Abteilung für Biochemie tierischer Gifte der Ezequiel-Dias-Stiftung und kooperierend mit dem deutschen Wissenschaftler Prof. Dr. Johannes Eble vom Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie der Universität Münster, von seinen Erfahrungen in dem von DFG und FAPEMIG gemeinsam geförderten Projekt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden strukturelle und funktionale Eigenschaften von Proteinen in Schlangengiften der Arten Bothrops und Lachesis muta und deren Einfluss auf die hämatogene Metastasierung untersucht sowie deren Anwendungspotenziale in der Biotechnologie und Therapie. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen somit einen anschaulichen Einblick in die Kooperation mit dem deutschen Partner, angefangen bei der ersten Kontaktaufnahme im Jahr 2006 über die Konzeption und Antragstellung für das Projekt bis hin zur Bewilligung und Aufnahme der laufenden Forschungsaktivitäten.

Bei beiden Veranstaltungen war die Freie Universität Berlin unter anderem durch ihre Vizepräsidentin Prof. Dr. Brigitta Schütt repräsentiert, die dem interessierten Publikum nützliche Tipps und Hinweise für die Erarbeitung eines gemeinsamen Forschungsprojekts gab. Prof. Dr. Schütt, die außerdem als Gutachterin für die DFG, die Alexander von Humboldt-Stiftung und den DAAD tätig ist, betonte, dass es in erster Linie auf eine klare und präzise Formulierung ankommt, damit ein Projektantrag erfolgreich ist. Daher sollten unter anderem Wiederholungen und Worthülsen vermieden werden. Die etablierte Wissenschaftlerin führte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern praktische Übungen durch und gab Hinweise zu den verschiedenen Schritten einer Projektkonzeption: Titel, Zusammenfassung, Schreibstil und Forschungszeitplan.