DFG auf dem 9th Brazilian-German Workshop on Applied Surface Science

Interessierte Zuhörer verfolgen das 9. Treffen des „Brazilian-German Workshop on Applied Surface Science“

Interessierte Zuhörer verfolgen das 9. Treffen des „Brazilian-German Workshop on Applied Surface Science“

(22.04.16) Vom 10. bis 14. April 2016 kam es in Maresias, im Bundesstaat São Paulo, zum neunten Treffen des „Brazilian-German Workshop on Applied Surface Science“. Die Workshop-Reihe wurde 1995 ins Leben gerufen und findet seitdem alle zweieinhalb Jahre abwechselnd in Brasilien und Deutschland statt. Laut Professor Dr. Horst Niehus, Professor-Emeritus der Humboldt-Universität zu Berlin und einer der Initiatoren des Workshops, soll das Treffen seit seinen Anfängen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Brasilien und Deutschland aus den Bereichen Oberflächenforschung und Nanowissenschaften zusammenbringen, die an ähnlichen Themen arbeiten, bisher aber noch keinen Kontakt hatten.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von den beiden Organisatoren, Professor Dr. Carlos F. O. Graeff von der UNESP Bauru auf der brasilianischen Seite und Hans-Peter Steinrück von der Universität Erlangen-Nürnberg. An den vier Tagen des Workshops folgten Vorträge zu Themen wie organische Dünnfilme, Cluster, kohlenstoffbasierte Materialien, Oxide, dünne magnetische Filme, Fest-Flüssig-Grenzflächen, Elektrochemie und Katalyse. Christiane Wolf hielt am Ende des ersten Tages für die DFG einen Vortrag zu Instrumenten bilateraler Forschungsförderung für unterschiedliche Etappen der Kooperation – von der Anbahnung von Kooperationsprojekten durch Workshops und Gastaufenthalte bis hin zu Koordinierten Programmen wie den Internationalen Graduiertenkollegs für die gemeinsame Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden. Vertreten war auch die FAPESP, Partnerorganisation der DFG im Bundesstaat São Paulo, die den Workshop auf brasilianischer Seite zusammen mit anderen Institutionen förderte. Osvaldo Novais de Oliveira Júnior, Professor am Institut für Physik São Carlos (IFSC) der Universidade de São Paulo (USP), Koordinator der Fachabteilung Physik der FAPESP und Präsident der Brasilianischen Gesellschaft für Materialforschung (Sociedade Brasileira de Pesquisa em Materiais, SBPMat), machte auf mögliche Förderlinien für die brasilianische Seite aufmerksam.

Zu den etwa 80 Teilnehmern zählten ebenfalls Professor Dr. Hans-Joachim Freund vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft Berlin und Dr. Fernando Stavale, Forscher am Brasilianischen Zentrum für Physikalische Forschung (Centro Brasileiro de Pesquisas Físicas, CBPF) in Rio de Janeiro. Freund hat an allen bisherigen Workshops teilgenommen und zeigte sich begeistert von den enormen qualitativen Fortschritten der Beiträge im Laufe der Jahre. Während des Workshops in Mangaratiba im Jahr 2006 kam er mit Stavale in Kontakt, woraufhin dieser ab 2011 zwei Jahre lang mit einem Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung bei ihm am Fritz-Haber-Institut tätig war. Heute leitet Stavale eine Partnergruppe der Max-Planck-Gesellschaft an seinem Institut in Rio de Janeiro. Beide Partner arbeiten weiterhin zusammen, unter anderem an ihrem gemeinsamen Projekt „Aufklärung photokatalytischer Prozesse auf der atomaren Skala“, das von der DFG und der Partnerorganisation FAPERJ in Rio de Janeiro gefördert wird. Es gehört zu den 24 Projekten, die im Rahmen der gemeinsamen Ausschreibung aus dem Jahr 2014 finanziert werden.

Weitere Informationen

Deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können bei der DFG Unterstützung für den Aufbau internationaler Kooperationen mit brasilianischen Partnerinnen und Partnern beantragen. Dafür stehen die Bausteine „Bilateraler Workshop“, „Auslandsreisen“ und „Gastaufenthalte“ zu Verfügung. Die Nachfrage nach Förderungen zur Anbahnung internationaler Kooperationen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Etwa die Hälfte der Initiativen wurde durch eine brasilianische Partnerorganisation gegenfinanziert. Im Anschluss an eine Förderung von Kooperationsinitiierungen gibt es grundsätzlich auch die Möglichkeit, gemeinsame Projekte durchzuführen. Die Förderung beider Seiten hängt dabei von den spezifischen Abkommen und Vereinbarungen mit den jeweiligen brasilianischen Förderorganisationen ab. Sie können auf der DFG-Webseite im Bereich Internationaler Kooperationen eingesehen werden unter: