WISSENSCHAFFTKUNST

Farbe / Geometrie / Energie

15. August 2016 Werkstoff Geometrie

2008 war nicht nur das Jahr der Mathematik, es war auch das Jahr der Fußball-Europameisterschaft. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Nun, in einem solchen Jahr orientiert man sich immer wieder gerne an den Erkenntnissen des unvergessenen Sepp Herberger. „Der Ball ist rund!“ ist eine seiner legendär gewordenen Analysen, die noch heute die Fußballwelt begeistern.

Farbe / Geometrie / Energie - Konkrete Malerei

Sieht man einmal von dem unverkennbar philosophischen Aspekt dieser Aussage ab, so ergibt sich – rein sachlich betrachtet – eine andere Sicht der Dinge. Denn jene Kugel, die, wie wir alle wissen, gerne aus der Tiefe des Raumes geschossen wird, ist nicht so rund, wie man gemeinhin glaubt. Tatsächlich besteht sie aus einer Reihe einzelner Flecken. In vielen Fällen ist dies eine Kombination von zwölf Fünfecken und 20 Sechsecken. Aus vielen Flächen entsteht also etwas scheinbar Rundes. Der aufmerksame Leser wird es längst erkannt haben, bei einem solchen Ball handelt es sich um einen „archimedischen Körper“, ein Gebilde aus regelmäßigen Vielecken, die so gleichmäßig wie möglich zusammengesetzt sind. Was sagt uns das? Nichts anderes, als dass selbst der Fußball Mathematik ist.

Wie viele Facetten nun diese Wissenschaft hat, wollte das „Jahr der Mathematik“ vor Augen führen. Überall stoßen wir heute auf Mathematik. Sogar in Kunst und Kultur. Allerdings, so glaubte schon Blaise Pascal, der Begründer der Wahrscheinlichkeitsrechnung, monieren zu müssen: „Die Mathematik ist derart ernst, dass man keine Gelegenheit versäumen sollte, sie etwas unterhaltsamer zu gestalten.“ Dieser Appell ist bei der DFG auf fruchtbaren Boden gefallen und so präsentierte sie als einen Beitrag zum „Jahr der Mathematik“ mit Rüdiger Mönnikes (unser Bild) jenen Künstler, dessen Kreise, Geraden, Quadrate, Rechtecke und Ellipsen sich in seinen Bildern zu einer höchst unterhaltsamen Geometrie vereinen.

Unter dem Titel „Farbe/Geometrie/Energie“ waren vom 29. Mai bis 29. August 2008 dessen Werke in der DFG ausgestellt. Wer die Arbeiten von Mönnikes betrachte, so DFG-Präsident Matthias Kleiner im Vorwort des Katalogs, „den beeindrucke der Rhythmus und die Struktur der geometrischen Elemente und der lasse sich einfangen von der Spannung, zu der sich Form und Farbe verdichten.“

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