1. Reihe v.l.n.r.: Anna und Adrian Fleck, Benedikt Stock, dahinter v.l.n.r.: Sven Baszio (geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e.V.), Max von Wolff, Wolfgang Thewes (Landeswettbewerbsleiter im Saarland für Jugend forscht e.V.)
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Vorbereitung für Dublin – DFG-Europa-Preis 2018
Am 27. August 2018 haben sich die vier Sieger des DFG-Europa-Preises 2018 im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ in der Geschäftsstelle der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn mit professioneller Anleitung auf den bevorstehenden European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) in Dublin vom 14. bis 18. September 2018 vorbereitet. Dort präsentieren sie ihre Forschung im internationalen Wettbewerb.
Die DFG will mit dem im Jahr 2010 geschaffenen Preis die Bedeutung der Internationalisierung für eine erfolgreiche Forscherkarriere unterstreichen.
Im Rahmen der Vorbereitung auf EUCYS übte die Kommunikationstrainerin Susanne Kern in Bonn mit den Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die publikumswirksame Präsentation ihrer Forschung. Dabei verriet sie allerhand Tipps und Tricks, wie sie ihren mündlichen Vortrag, den sie in Dublin auf Englisch halten müssen, weiter verbessern können. Das reichte von einer kreativen Einleitung über den bewussten Einsatz der Körpersprache bis zum Betonen der Alltagsrelevanz ihrer Forschung.
Am Ende des Tages zeigten sich die Europapreisträger begeistert von dem individuellen Coaching und planten, das Gelernte im nächsten Schritt bei den Mentorinnen und Mentoren auszuprobieren, die die DFG-Geschäftsstelle für sie ausgesucht hat. Diese DFG-geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – etwa aus dem Emmy Noether-Programm – geben den Jungforschern weitere Tipps, bevor es vom 14. bis 18. September bei EUCYS darum geht, das Erlernte bei der Projektpräsentation umzusetzen.
Die Preisträger im Überblick
Die drei Bremer Jungforscher Marco David (17), Benedikt Stock (19) und Abhik Pal (19) – in Bonn nur durch Benedikt Stock vertreten – erhielten die Auszeichnung zusätzlich zum „Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit“. Ihnen ist es – so die Ausrichter des „Jugend forscht“-Wettbewerbs – gelungen, erstmals per Computer einen hochkomplexen mathematischen Beweis nachzuvollziehen: Es ist bei sogenannten diophantischen Gleichungen unmöglich, dass sie stets eine Lösung haben. Bereits 1970 hat ein russischer Mathematiker bewiesen, was das Mathematikgenie David Hilbert 1900 als eine der drängendsten Fragen seines Fachgebiets formuliert hatte. Die Jury lobte insbesondere die Tiefe und begriffliche Präzision, mit der die Jungforscher das Problem des formalen Verifizierens angegangen sind.
Anna (16) und Adrian Fleck (19) aus dem hessischen Fulda errangen den Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit sowie den DFG-Europa-Preis für ihren aus Speisestärke bestehenden speziellen Gelenkschutz. Diesen neuartigen Protektor, der etwa im Motorradsport eingesetzt werden kann, testeten die beiden mithilfe eines selbst konzipierten Verfahrens auf seine Energieabsorption und Haltbarkeit. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der eigenständigen und konsequenten Entwicklung von der Idee bis zum Prototypen. Auch hätten sich die Geschwister von Rückschlägen nicht aufhalten lassen und originelle Lösungen erarbeitet.
Max von Wolff (18) aus dem rheinland-pfälzischen Mayen erhielt den Europa-Preis zusammen mit dem Bundessieg im Fachgebiet Physik für eine Apparatur, mit der sich die Größe von Regentropfen präzise messen lässt. Die Tropfen fallen dabei auf eine Kunststoffmembran, deren Schwingungen empfindliche Sensoren erfassen. Diese Messwerte verarbeitet wiederum ein Rechner, der die Tropfen nach ihrer Größe klassifiziert. So lassen sich relevante Basisinformationen sammeln, um etwa den Verlauf eines Gewitters besser vorhersagen zu können. Die Jury hob in ihrer Begründung für die Preisvergabe die Art und Weise hervor, in der von Wolff grundlegende physikalische Überlegungen, innovative Messtechnik und Softwareerstellung verbindet.
Den Europa-Preis erhielten das Dreier- und das Zweier-Team sowie der Einzelforscher beim Bundesfinale „Jugend forscht“ am 27. Mai 2018 in Darmstadt.
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