Polen ist eines der prioritären Länder des europäischen Förderhandelns der DFG, was nicht zuletzt die konstant starken Antrags- und Bewilligungszahlen in entsprechenden DFG-geförderten Programmen belegen. Um die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern weiter zu stärken, fanden Anfang März gleich zwei Veranstaltungen mit DFG-Beteiligung in Polen statt.
Am 7. März 2024 trat Leibniz-Preisträger Professor Dr. Lars Angenent, Universität Tübingen, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Deutsch-Polnische Wissenschaftliche Begegnungen“ am Deutschen Historischen Institut (DHI) in Warschau auf. Begrüßt vom Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen, Viktor Elbling, hielt Professor Angenent, Leibniz-Preisträger des Jahres 2023, einen Vortrag zu den Möglichkeiten, mittels Biotechnologie Kohlendioxid in Protein und damit in Lebensmittel umzuwandeln. Sein Beitrag wurde ergänzt von einem korrespondierenden Vortrag seines polnischen Kollegen Professor Dr. Piotr Oleśkowicz-Popiel, Technische Universität Posen, zur Frage, wie CO2 aus Biomüll zurückgewonnen und damit der Einsatz fossiler Ressourcen minimiert werden kann. Auf die beiden Vorträge von hochaktueller Bedeutung folgte eine von der DFG und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) moderierte Diskussion mit den beiden Vortragenden zu Perspektiven deutsch-polnischer wissenschaftlichen Kooperation und Karriereplanung im Bereich der Biotechnologie und darüber hinaus. Das aus polnischen etablierten Wissenschaftler*innen und Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen bestehende Publikum fragte interessiert nach und suchte auch beim anschließenden Stehempfang noch das Gespräch mit den beiden Wissenschaftlern, auf das sich beide gerne einließen.
Die Reihe „Deutsch-Polnische Wissenschaftliche Begegnungen“ wird gemeinsam von der Deutschen Botschaft in Warschau, dem DAAD in Polen, der Societas Humboldtiana Polonorum und dem DHI in Warschau getragen. Es war das erste Mal, dass sich die DFG an der Reihe beteiligte.
Im Vorfeld des Vortrags in Warschau fand dank der Vermittlung von Herrn Professor Oleśkowicz-Popiel überdies noch eine von der DFG zusammen mit den beiden Wissenschaftlern durchgeführte Informationsveranstaltung zu Fördermöglichkeiten für deutsch-polnische Forschungskooperationen an der Technischen Universität Posen statt. Die für an der Universität promovierenden und forschenden etablierten Wissenschaftler*innen und Wissenschaftler*innen früher Karrierephasen aller Fachbereiche organisierte Veranstaltung stieß auf reges Interesse. Viele der Teilnehmenden verfügten nach eigenen Aussagen bereits über wissenschaftliche Kontakte nach Deutschland und nahmen die Informationen zu den zum Teil nur am Rande bekannten Fördermöglichkeiten dankbar auf.
Beide Veranstaltungen in Warschau und Posen lieferten ein eindrucksvolles Bild der engen und hochklassigen Forschungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen. Sie zeigten gleichzeitig den Mehrwert, den Vortrags- und Informationsveranstaltungen zur weiteren Stärkung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen leisten können – erst recht, wenn Forschungsförderorganisationen und Wissenschaftler*innen hierbei gemeinsam auftreten.