Information für die Wissenschaft Nr. 28 | 30. März 2022

Begutachtung, Bewertung und Entscheidung: Umgang mit den Folgen der Coronavirus-Pandemie für Forschungsvorhaben

Senats-AG zu den Herausforderungen der Coronavirus-Pandemie auf Forschungstätigkeit, Karriereverläufe und Förderhandeln legt Empfehlungen vor

Senats-AG zu den Herausforderungen der Coronavirus-Pandemie auf Forschungstätigkeit, Karriereverläufe und Förderhandeln legt Empfehlungen vor

Die Senats-AG zu den Herausforderungen der Coronavirus-Pandemie auf Forschungstätigkeit, individuelle Karriereverläufe und Förderhandeln, die der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im September 2021 eingesetzt hat, hat Hinweise zur „Beeinträchtigung von Forschungsvorhaben und Biografien durch die Coronavirus-Pandemie“ erarbeitet und nun veröffentlicht. Die Hinweise sind online verfügbar und werden im Rahmen von Begutachtungen zur Verfügung gestellt.

Da die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Forschungstätigkeit individuell und projektspezifisch verschieden sind und häufig vom jeweiligen Fachgebiet, Förderformat und persönlichen Rahmenbedingungen abhängen, plädiert die Senats-AG für eine sachgerechte Berücksichtigung der Einschränkungen im fachlichen Kontext des jeweiligen Urteilsbildungsprozesses. Das gilt für Begutachtung, Bewertung und Entscheidung sowohl zu neuen als auch zu fortzusetzenden Forschungsprojekten. Um alle notwendigen Fakten für eine faire Beurteilung bereitzustellen, sollten Antragstellende in ihrem Antrag explizit auf pandemiebedingte Schwierigkeiten bei der Forschungstätigkeit sowie auf gegebenenfalls notwendig gewordene Alternativstrategien eingehen. Gutachterinnen wie Gutachter und Mitglieder von Entscheidungsgremien werden wiederum aufgefordert, diese Aspekte im Urteilsbildungsprozess zu berücksichtigen.

Die Senats-AG hat die vielfältigen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf wissenschaftliche Projekte – von der Konzeption bis zum Abschluss – betrachtet; diese sind in die Empfehlungen eingeflossen. Besonders stark wirken sich nach Einschätzung der AG die Einschränkungen beim Aufsetzen neuer Projekte sowie auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler früher Karrierephasen aus. Kontakt-, Reise- und Zugangsbeschränkungen erschweren die wissenschaftliche Netzwerkbildung und Kooperation sowie den Zugang zu Laboren, Forschungsgeräten, Bibliotheken und Archiven. Feldarbeiten mussten und müssen vollständig oder teilweise ausfallen, und Studien an Probandinnen und Probanden sind von erheblichen Schwierigkeiten gekennzeichnet. Verzögerte Lieferketten verlangsamen den Aufbau von Forschungsinfrastrukturen, und die erschwerte Rekrutierung und Einarbeitung von Personal sowie eine verlangsamte institutionelle Einbindung verzögern Projekte gerade zu Beginn. Nicht zuletzt beeinträchtigen pandemiebedingte Betreuungs- und Fürsorgeaufgaben die Forschungstätigkeit, etwa die Schließung von Betreuungseinrichtungen und Distanzunterricht.

Die Senats-AG besteht aus 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der Leitung der beiden Vizepräsidentinnen Professorin Dr. Julika Griem und Professorin Dr. Britta Siegmund. Ihr Ziel ist es, Herausforderungen und auch Chancen aus der Pandemie zu identifizieren und den Senat zu weiteren Unterstützungs- und Entwicklungsmaßnahmen zu beraten.

Die DFG aktualisiert die Informationsangebote zu pandemierelevanten Aspekten auf ihrer Internetseite regelmäßig. Zusätzlich fließen die Überlegungen der Senats-AG in die regulären Informationsveranstaltungen der DFG ein. Bei spezifischen Fragen können Sie sich jederzeit an die fach- oder förderprogrammspezifischen Ansprechpersonen der DFG wenden.

Weiterführende Informationen

Hinweise zur Beeinträchtigung von Forschungsvorhaben in der Pandemie (DFG-Vordruck 55.07):

Senats-AG zu den Herausforderungen der Coronavirus-Pandemie auf Forschungstätigkeit, Karriereverläufe und Förderhandeln:

Zuständige Ansprechpersonen in der DFG-Geschäftsstelle:

Ansprechperson in der Gruppe Chancengleichheit, Wissenschaftliche Integrität und Verfahrensgestaltung: